Mittwoch, 24. April 2024
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Wegen schwuler Szene: Opernorchester prügelt sich mit lesbischwulen Aktivisten

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Heftige Proteste gegen die schwule Interpretation einer Opernstelle gibt es bei der Premiere der Oper „Rusalka“ von Antonín Dvořák in Athen. Das berichten Blogs griechischer Lesben- und Schwulenaktivisten.

Für die französische Regisseurin Marion Wasserman ist bei dieser Inszenierung die Hauptfigur Rusalka, eine Sirene der slawischen Mythologie, das Sinnbild der unterdrückten homosexuellen Gefühle des Prinzen, in den sie sich verliebt. Dem entsprechend küsst der Prinz in einer Szene einen Mann – der sich aber als sein Spiegelbild entpuppt.

Mit dieser Interpretation ist das staatliche Orchester der Athener Oper nicht einverstanden. Sie haben mit allen Mitteln versucht, diese Szene zu verhindern. Während der Generalprobe wurde sie auch nicht gezeigt – offiziell, weil sich eine Schülergruppe die Aufführung ansah.

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Bei der Premiere letzten Freitag haben Mitglieder des Orchesters Flugblätter verteilt, mit denen sie im Namen der Orchesterleitung ihre Enttäuschung ausdrückten, dass „ein unschuldiges Märchen“ von „extremen homosexuellen Szenen“ verunstaltet wurde. Bei der Aufführung fand die Szene wie geplant statt – ohne jegliche Probleme. Beim Schlussapplaus wurde die Regisseurin allerdings heftig ausgebuht. Ihre Versuche, sich zu äußern, versanken im Lärm des Publikums.

Am Tag darauf wurde der Streit handgreiflich: Am Samstag stürmt eine Gruppe lesbischwuler Aktivisten die Athener Oper und wollte vor dem Beginn der Aufführung einen Text verlesen, mit dem sie gegen die Homophobie des Orchesters und den Zensurversuch protestieren wollten. Daran wurden sie von Angestellten der Athener Oper gehindert, im Zuschauerraum kam es schließlich zu einem handfesten Kampf zwischen den Aktivisten und Orchestermitgliedern. Dabei zerstöten die Musiker die Regenbogenflagge der Aktivisten. Einige Zuschauer schrien diese an, sie sollten die Oper verlassen, damit die Auführung endlich beginnen könne.

Nach der Aktion beschwerte sich Regisseurin Wasserman bei mehreren Medien über den „Zensurversuch in einem europäischen Land“.

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