Donnerstag, 25. April 2024
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Pinkafeld: Schwulenfeindlicher Wirt würgt Gast

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An einen homophoben Wirt ist ein schwules Künstlerpaar im burgenländischen Pinkafeld geraten – das berichtet der „Standard“ in seiner Wochenendausgabe. Mittlerweile beschäftigt sich die Gleichbehandlungsanwaltschaft im Bundeskanzleramt mit dem Fall, der Wirt streitet Handgreiflichkeiten mit den beiden Männern ab.

Ein 38-jähriger deutscher Schauspieler und Regisseur hat Ende Februar mit seinem Lebensgefährten, einem Kanadier mit chinesischen Wurzeln, für zwei Nächte ein Zimmer in der Pension gebucht, weil der Lebensgefährte in Oberwart aufgetreten ist. Als sie den Pensionsbesitzer fragten, ob sie noch eine weitere Nacht bleiben könnten, kam es zum Eklat.

Zunächst erklärte der Wirt, das Zimmer sei schon vermietet und es gebe kein anderes. „Ihr wisst wohl nicht, was ihr wollt“, fügte der Wirt hinzu. „Nicht in diesem Ton, bitte“, sagte daraufhin der Regisseur, woraufhin der Wirt die Fassung verlor: „Jetzt reicht’s mir. Ihr zieht’s aus!“ – schildert der Deutsche die Eskalationsphase.

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Doch der Rausschmiss war offenbar nicht genug: „Wir haben die Rezeption daraufhin verlassen und die Tür hinter uns zugeworfen. Der Wirt ist uns nachgestürzt. Er hat mich an die Hauswand gedrängt und mir an Schal und Hals gegriffen“, erzählt der Regisseur dem „Standard“. Sein Lebensgefährte wollte dazwischen gehen: „Don’t touch my friend!“, woraufhin der Gastronom ätzend bemerkte: „Ah, it’s your friend!“ und „klischeehafte schwule Gebärden“ machte. Außerdem beschimpfte er den Kanadier: „Warum kannst du kein Deutsch? Was willst du überhaupt hier?“

Geschockt verlassen die Männer die Pension und gehen zur Polizei. Dort rät man ihnen von einer Anzeige ab. Die Österreich-werbung bedauert das Vorgefallene und empfiehlt den beiden Männern, zukünftig „unsere Homepage unter dem Stichwort ‚gay‘ zu konsultieren“. Gleichbehandlungsanwältin Ulrike Salinger sieht das anders: „Das Angebot einer Pension steht der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung“, erklärt sie den Touristikern deutlich in einem Schreiben.

Der Wirt streitet auf Nachfrage des „Standard“ übrigens ab, den beiden Männern gegenüber handgreiflich geworden zu sein. Bei der Buchung des Paares habe er „Männlein und Weiblein erwartet – und dann sind Männlein und Männlein gekommen“ – was ihn schwer irritiert habe.

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