Donnerstag, 28. März 2024
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SoHo und Grüne wollen Absage des Bujo-Banton-Konzerts in Wien

Konzertagentur versucht zu beschwichtigen

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Ein Auftrittsverbot für einen der bekanntesten Hass-Sänger fordern die Grünen in Wien. So soll morgen Buju Banton in der Tribüne Krieau auftreten. In „Boom Bye Bye“, das 1992 auf Bantons Album „Mr. Mention“ erschien, gibt es die Liedzeile „Batty boy (in der jamaikanischen Kreolsprache in etwa gleichbedeutend mit ‚Schwuchtel‘) get up and run ah gunshot in ah head man“ enthält. Hiermit würde nicht nur Schwulenhass propagiert, sondern sogar der explizite Aufruf zu Gewalt, so die Wiener Grünen-Chefin Maria Vassilakou.

Konzertagentur beruhigt: Keine schwulenfeindlichen Texte bei Wien-Konzert

Die zuständige Konzertagentur wiegelt ab: Er werde seine schwulenfeindliche Texte in Wien nicht singen, hieß es. Gegenüber der Initiative „Sozialdemokratie und Homosexualität“ (SoHo) betonte die Agentur, Banton habe den „Reagge Compassionate Act“ unterschrieben. Dies bestreitet der Künstler allerdings vor allem in seiner Heimat, die kritisierten Lieder lässt er zwar in seinen Europa- und Amerikakonzerten weg, nach Informationen der Initiative „Stop Murder Music“ singt er sie in der Karibik aber nach wie vor. Auch die SoHo ist deshalb für eine Absage des Banton-Konzerts.

Hass-Sänger aus Jamaika haben in Wien bis jetzt wenig Proteste zu befürchten: Zwar wurde letztes Jahr nach Protesten der Grünen ein Konzert des offen schwulenfeindlichen Bounty Killer abgesagt – was der Öko-Partei innerhalb der österreichischen Reagge-Fans allerdings viele Sympathien gekostet hat.

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In Deutschland ist der Widerstand gegen Hass-Sänger größer

Dem entsprechend gab es keine nennenswerte Grünen-Proteste, als im September 2008 Hass-Sänger Elephant Man in Wien auftrat. Man wolle lieber mit der Reagge-Community diskutieren, hieß es damals seitens der Grünen. Anders war die Lage in Deutschland, wo der offen schwule Grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck sich ganz klar gegen solche Konzerte ausspricht. Dort wurden Elephant Man Konzerte auch abgesagt, einige seiner CDs auf den Index jugendgefährdende Werke gesetzt.

Im November 2008 konnte dann Hass-Sänger Capleton ohne Proteste in Wien auftreten. Sein Konzert in Basel wurde nach Protesten vom Veranstalter abgesagt.

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