Donnerstag, 18. April 2024
HomeAllgemeinPersönliche Rache als Motiv für Anschlag von Tel Aviv?

Persönliche Rache als Motiv für Anschlag von Tel Aviv?

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Die Polizei von Tel Aviv ermittelt, ob der Amoklauf in einem Lesben- und Schwulenzentrum Samstag nacht ein persönliches Motiv haben könnte. Bei der Bluttat ist ein vermummter Mann in eine Jugendgruppe gestürmt und hat wild um sich geschossen. Dabei starben zwei Menschen, fünfzehn wurden zum Teil schwer verletzt.

Eine ungenannte Polizei-Quelle sagte der israelischen Zeitung „Haaretz“, dass die Beamten glauben, die Tat wäre das Ergebnis einer persönlichen Fehde, gemischt mit Schwulenhass. Angeblich gibt es dafür auch schon erste Spuren, aber die Ermittlungen seien „noch immer in einem frühen Stadium“, so die Quelle.

„Dem Hinweis muss sehr vorsichtig nachgegangen werden“, erklärt die Quelle „Haaretz“. „Es ist zu früh, um zu sagen, ob sich diese Vermutung bewahrheitet.“

- Werbung -

Unterdessen hat in der Zeitung auch ein – ebenfalls anonymer – „hochrangiger Beamter der Polizei von Tel Aviv“die lesbischwule Community kritisiert, weil sie zu schnell von einem homophoben Anschlag ausgegangen sei: „Sie waren zu schnell mit den Aufmärschen und Slogans. Es ist noch nichts offensichtlich – das Motiv für den Anschlag kann auch persönlich sein und kein allgemeiner Anschlag auf die Community.“

Trotzdem wird auch außerhalb Israels der Opfer der Anschläge von Tel Aviv gedacht. In Wien könnte am Mittwoch eine Mahnwache abgehalten werden, Details stehen noch nicht fest.

In Köln veranstaltet der Lesben- und Schwulentag (KLuST) heute um 19.30 Uhr eine Solidaritätskundgebung auf dem Rudolfplatz. „Dieser brutale Anschlag macht deutlich, wie notwendig dies trotz aller Erfolge, welche die Schwulen- und Lesbenbewegung in den letzten 40 Jahren in Deutschland, Europa und in vielen Teilen der Welt gemacht hat, immer noch ist“, so KLuST-Vorstand Markus Danuser.

Und in Berlin ist für morgen, Dienstag, um 17.00 Uhr eine Demonstration am Breitscheidplatz geplant. Szeneaktivisten ziehen Parallelen zwischen dem Vorfall in Tel Aviv und der steigenden Zahl von homophoben Übergriffen in der Bundeshauptstadt. Zuletzt wurde in Berlin ein Schwuler vor zwei Wochen am helllichten Tag wegen seiner Homosexualität zusammengeschlagen.

In London fand bereits gestern eine Mahnwache statt. Sie wurde vor allem über soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook organisiert.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner