Mittwoch, 24. April 2024
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[Video] Bluttat von Tel Aviv eine Eifersuchtstat?

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Fassungslosigkeit herrscht noch immer in Israel nach dem Anschlag auf ein Lesben- und Schwulenzentrum, bei dem in der Nacht von Samstag auf Sonntag die 16-jährige Liz Trubeschi und der 26-jährige Nir Katz erschossen und zwölf weitere junge Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden.

Erschreckend: Die Mutter von Trubeschi sagte den Medien, ihre Tochter sei nur zufällig im lesbischwulen Jugendzentrum vorbeigekommen. Eltern von niedergeschossenen Jugendlichen, die erst durch die Bluttat von deren Homosexualität erfuhren, weigern sich, ihre eigenen Kinder im Krankenhaus zu besuchen.

Die Polizei ist noch immer ratlos: Aus ermittlungstechnischen Gründen gibt es eine Nachrichtensperre. Nicht erwiesen ist bislang, ob hinter dem Anschlag ein Hassverbrechen gegen Schwule allgemein, persönliche Rache oder eine Eifersuchtstat steckt. Ob es bereits eine heiße Spur gebe, konnte ein Polizeisprecher nicht sagen.

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Dutzende von Polizisten seien in Tel Aviv mit dem Fall beschäftigt, so der Sprecher weiter. Wegen der Schwere der Bluttat stehe er ganz oben auf der Prioritätenliste.

Der schwarz gekleidete und vermummte Mann war zu Fuß durch die belebten Straßen von Tel Aviv geflüchtet, Haus-zu-Haus-Durchsuchungen mit hunderten Beamten und einem Polizeihubschrauber blieben erfolglos.

Das Parlament will sich heute bei einer Sondersitzung mit dem Mord befassen. Angeregt wurde die Sitzung vom offen schwulen Parlamentsabgeordneten Nizan Horowitz von der links-liberalen Merez-Partei.

Noch in der Nacht auf Sonntag trafen sich hunderte Bürger Tel Avivs, um vor dem Ort des Blutbads Kerzen anzuzünden und Blumen niederzulegen. Am nächsten Tag gab es Trauerkundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem oder anderen Städten Israels, zu denen tausende Menschen kamen.

Der Lesben- und Schwulenbewegung kommt eine große Welle der Solidarität entgegen: „Der schockierende Mordanschlag in Tel Aviv letzte Nacht ist die Art vom Mord, die ein aufgeklärtes, kultiviertes Volk nicht akzeptieren kann“, so Staatspräsident Schimon Peres. Premierminister Benjamin Netanjahu mahnte, „jeden Menschen, so wie er ist, zu respektieren“, denn Israel sei ein „demokratisches und tolerantes Land“. Auch die religiös-sephardische Schas-Partei verurteilte die Tat. Sonst ist Schas eher für Verbalausfälle gegen die Schwulenbewegung bekannt. Insbesondere in Jerusalem hatten Schas-Politiker wiederholt ihre Anhängerschaft für die Forderung mobilisiert, die Gay-Pride-Parade zu verbieten.

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