Freitag, 19. April 2024
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„Christen“-Kandidat aus OÖ will Schwule aus Gemeinde schmeissen

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Nächstenliebe ist ein klassischer christlicher Wert. Daniel Dragomir, Kandidat der Partei „Die Christen ÖÖ – die Lebensschutzpartei“ für die oberösterreichische Gemeinde Atzbach im Salzkammergut sieht das anders. Seine Vision für ein christlicheres Atzbach: „Es darf keine Schwulen in der Gemeinde geben!“ – und natürlich auch nicht zu viele Moslems.

Der 38-jährige, in Rumänien geborene Dragomir, will Schwule in der Gemeinde „mit ganzer Kraft bekämpfen“ – was er mit den Lesben machen möchte, verrät er dabei nicht. Auch die Eingetragene Partnerschaft ist ihm ein Dorn im Auge.

Dragomir, der erst seit dreieinhalb Jahren in der kleinen oberösterreichischen Gemeinde lebt, ist unter erzkonservativen Christen kein Unbekannter. So ist er auch die Kontaktadresse für „EURAMIS world future, christliche Union – Glaubensgemeinschaft in Atzbach“. Auf der Homepage des Vereins finden sich Dragomirs Theorien zu Homosexualität genau dargelegt. So ist er überzeugt, „dass Homosexualität nicht nur ein unmoralischer Akt ist, sondern auch eine Sünde! Es hat nichts mit der Entwicklung zu tun, sondern Homosexualität ist Uralt“, beginnt er eine logisch und orthographisch schwer nachvollziehbare Abhandlung.

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Nach einigen Bibelzitaten kommt Daniel Dragomir zum Schluss: „Wir verurteilen jeden Politiker und jede Politik, die solche Sachen praktizieren und auch noch unterstützen. Homosexualität ist nicht nur seelische Zerstörung, sondern auch aus medizinischer Sicht sehr gesundheitsgefährdet; und das bestätigt die Medizin selbst! Das alles mutigt Menschen, um bei Minderjährigen Gewalt anzuwenden ; z.B.: Phedophile. Dies ist ein paradox; auf einer Seite erlaubt die Politk, unter der falschen Interpretierung von „Menschenrechte“, solche Dinge und auf anderer Seite; wenn ein Mensch abhängig wird, und entführt Kinder, dann wird er verurteilt; von hier entstehen Phedophile! Homosexualität entsteht nicht durch Genen, sondern durch die Ignorierung Gottes Wort in der Tat! Seit hunderten von Jahren wurde kein Medikament entwickelt gegen so etwas; die einzige Lösung, mit bestem Erfolg, ist Gottes Wort! Im Verstand und in der Tat.“ Wissenschaftliche Belege für seine Theorie gibt es auf der Homepage keine zu finden.

Wenn er nicht gerade gegen Schwule und Lesben hetzt, möchte sich der Vater von sechs Kindern als Gemeinderat gegen ein Überhandnehmen von Moslems einsetzen, da er das islamische System mit Diktatur und Armut verbindet. Den amtierenden Bürgermeister Berthold Reiter von der Volkspartei verwundert diese Schwerpunktsetzung: Denn „wir sind keine Insel der Seligen, aber haben damit keine Probleme in Atzbach“, so der Bürgermeister in den Oberösterreichischen Nachrichten.

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