Donnerstag, 25. April 2024
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Neonazis protestieren am ungarischen Heldenplatz gegen Budapest Pride

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In den nächsten Minuten startet in der ungarischen Hauptstadt die 13. Lesben- und Schwulenparade. Mehr als tausend Lesben, Schwule, Transgender und deren Freunde haben sich bereits zu einem friedlichen Marsch eingefunden. Ob er friedlich bleibt, liegt aber nicht in ihrer Hand.

So berichtet die Rosa Antifa Wien über Twitter, dass sich ihren Informationen zufolge mehrere Neonazi-Gruppen in der Nähe des Heldeplatz befinden sollen. Diese haben sich aber bei der Ankunft der rund hundert Wiener Aktivisten aber zunächst nur als vereinzelte Demonstranten gezeigt.

Zu unterschätzen sind die Rechtsradikalen in Ungarn aber nicht: So haben Rechtsradikale im Vorjahr die Parade angegriffen. Dabei wurden 57 Schläger festgenommen, mindestens zwölf Polizisten und Teilnehmer verletzt und zwölf Polizeifahrzeuge beschädigt.

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Letztes Jahr haben die Rechten die Teilehmer der Parade zunächst beschimpft. Als sie die Lesben und Schwulen begannen, mit Steinen, Eiern, Bierdosen und sogar Molotow-Cocktails zu bewerfen, setzten die Beamten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Skinheads ein.

Auch dieses Jahr hat die rechtsradikale „Bewegung für ein besseres Ungarn“ (Jobbik) mit ihrer paramilitärischen „Ungarischen Garde“ angekündigt, die Parade „mit allen Mitteln“ verhindern zu wollen.

Dem entsprechend hoch sind auch die Sicherheitsvorkehrungen bei der heurigen Parade: Die Rosa Antifa Wien twittert, es sei „viel Polizei“ anwesend. Im Vorfeld forderten die Veranstalter deshalb ein Treffen mit Staatspräsident László Sólyom. Dieses Treffen kam nicht zustande – dafür hat Justizminister Tibor Draskovics den Teilnehmern im Namen der Regierung zugesichert, sie bestmöglich zu schützen: „Die Polizei wird starke Maßnahmen ergreifen, dass Lesben und Schwule genauso wie jeder Andere ihre Meinung und Zugehörigkeit zu einer Community ausdrücken können, geschützt durch die ungarische Verfassung.“

Auch die Botschaften von Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Kanada, Norwegen, Schweden, Slowenien, Spanien, Südafrika, Tschechien und der USA in Ungarn haben in einer gemeinsamen Erklärung klargemacht, dass alle Menschen, gleich ob homo- oder heterosexuell, die gleichen Chancen und Rechte haben müssten.

Und beim beim Start der Budapest Pride am Sonntag wurde eine Video-Grußbotschaft von Whoopi Goldberg gezeigt. „Ich glaube, dass wir alle verschieden sind, auch wenn wir das gleiche wollen: Freiheit, Respekt, Liebe und Liebe“, so die 53-jährige Hollywood-Schauspielerin. Zwar müsse nicht jeder mit der Parade einverstanden sein, „aber jeder Bürger des demokratischen Ungarn sollte Gewalt ablehnen“.

Bleibt zu hoffen, dass sich Goldbergs Worte heute bewahrheiten.

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