Donnerstag, 28. März 2024
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Grüne über Pläne zur Homo-Ehe empört

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Für Empörung bei den Grünen sorgen die gestern bekanntgewordenen Pläne der Bundesregierung, die Homo-Ehe nur durch einen Brief zu schließen.

Wie GGG.at gestern als erstes lesbischwules Medium berichtete, dürften sich ÖVP-Hardliner beim Gesetzesentwurf zur Eingetragenen Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare durchgesetzt haben. So soll die Ehe zwar am Standesamt geschlossen werden, aber nur in größeren Städten und durch einen beglaubigten Brief und nicht durch eine Zeremonie. Auch Gleichstellungen im Fremden-, Sozial- oder Erbrecht dürften mit dem Entwurf nicht in greifbare Nähe gerückt sein.

Ulrike Lunacek, offen lesbische Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament, nennt die Pläne der ÖVP einen „lächerlichen Eiertanz“: „Standesamt bleibt Standesamt und wie Ehewillige, Hetero oder Lesben oder Schwule, feiern wollen, muss ihnen überlassen bleiben“, so Lunacek.

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Auch Marco Schreuder, Sprecher der Grünen Andersrum Wien, ist empört: „Das ist eine inakzeptable Grauslichkeit, die einmal mehr beweist, dass die ÖVP gleichgeschlechtliche Paare noch immer nicht als selbstverständlich akzeptiert hat, sondern sie lieber weiter unsichtbar machen will!“

Dass es keine Zeremonie für schwule und lesbische Paare geben soll, ist für die Grünen unverständlich: „Die Eintragung am Standesamt soll für die ÖVP unter der Würde einer Auto-Anmeldung vor sich gehen. Die SPÖ wiederum hat immer die völlige Gleichstellung lesbischer und schwuler Paare in allen Gesetzen – ausgenommen Adoption – versprochen. Es wird Zeit, dass beide Parteien ihre jahrelangen Versprechen auch einhalten,“ fordert Schreuder.

Die Grünen Andersrum Wien fordern weiterhin die Öffnung der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare, sowie ein modernes Rechtsinstitut für homo- und heterosexuelle Paare.

Offziell bestätigt wurden die Pläne übrigens noch nicht: Aus dem Justizministerium hieß es lediglich, man verhandle; im Frauenministerium erklärte man, man sei auf einem „guten Weg“, es gebe aber noch ein „paar Fragen“, die offen seien. Sichergestellt sei, dass ab 1. Jänner 2010 die Partnerschaft eingetragen werden kann.

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