Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat zugegeben, seine Meinung zur Öffung von Ehe und Adoption für Schwule und Lesben überdacht zu haben.
So hat er bei einem Interview mit dem CNN-Anchor Anderson Cooper gesagt, dass er prinzipiell gegen ein landesweites Verbot von Homo-Ehen in der Verfassung sei und die Ehe in den USA historisch eine Sache der Bundesstaaten und Religionsgemeinschaften war und bleiben sollte.
„Aber ich, Bill Clinton persönlich, habe meine Meinung geändert“, fügte der Ex-Präsident hinzu, als er um gefragt wurde, ob die Zivilehe in den ganzen USA für Lesben und Schwule geöffnet werden sollte: „Ich bin nicht mehr länger dagegen. Ich glaube, wenn Menschen eine lebenslange Verpflichtung eingehen wollen, sollte das möglich sein.“
Clinton ist auch dafür, dass Lesben und Schwule Kinder adoptieren können: „Weil all diese Kinder auf der Suche nach einem Zuhause sind. Und die Hauptfrage bei allen Adoptionsfällen ist: Was ist das Beste für das Kind? Und es gibt viele Fälle, bei denen das Beste für das Kind ist, dass sie von einem gleichgeschlechtlichen Paar genommen werden und von ihm ein liebevolles Zuhause bekommen.“
Bei dem CNN-Interview gab Clinton auch zu, dass er nicht immer diese Meinung hatte. „Ich bin in einer anderen Zeit aufgewachsen“, gab er zu. Geändert hat er seine Meinung schließlich durch schwule und lesbische Paare in seiner Umgebung.
Erst vor einigen Wochen hat Clinton zugegeben, dass die von ihm eingeführte „Don’t Ask, Don’t Tell“-Regelung ein Fehler war. Sie besagt, dass nach wie vor homosexuelle Soldaten aus der Armee entlassen werden müssen, Vorgesetzte aber nicht nach der sexuellen Orientierung ihrer Untergebenen fragen dürfen. „Was meine Meinung über ‚Don’t Ask, Don’t Tell‘ für immer geändert hat, war, als ich erfahren habe, dass 130 Schwule und Lesben im Militärdienst im ersten Golfkrieg dienen und ihr Leben riskieren durften, und alle ihre Vorgesetzten wussten, dass sie homosexuell waren. Sie haben sie dorthin geschickt und sie ihr Leben riskieren lassen, weil sie sie gebraucht haben, Und sobald der erste Golfkrieg aus war, haben sie die aus der Armee geschmissen. Das ist alles, was ich wissen musste, was jeder wissen muss, um zu wissen, dass diese Politik geändert gehört“, ist Clinton heute einsichtig.