Donnerstag, 28. März 2024
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Erste Lesben- und Schwulenkonferenz im Weißrussland

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Wie erst jetzt bekannt wurde, hat in der weißrussischen Hauptstadt Minsk am 26. September die erste internationale LGBT-Konferenz in der Geschichte Weißrusslands stattgefunden. Das berichtet das Portal „Gayrussia“. An ihr nahmen über hundert Teilnehmer aus neun Städten Weißrusslands und aus dem Ausland teil. Unter dem Titel „Bewegung und NGOs: Aussichten für Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, um die Homophobie in Weißrussland zu überwinden“ gab es 23 Vorträge.

Mehr als 30 Bürgerrechts-Organisationen aus Weißrussland waren bei der Konferenz vertreten, darunter auch das Weißrussische Helsinki-Komitee, das Menschenrechtszentrum „Vesna“, die weißrussischen Grünen, der Journalistenverband und die „Bewegung für die Zukunft“. Die Botschaften Schwedens, Ungarns und Frankreichs entsandten Beobachter. Die Vertretung der Europäischen Kommission in Weißrussland sprach den Veranstaltern ihre Unterstützung aus.

Außerdem wurde auf der Konferenz eine gemeinsame Resolution über die Rechte schwuler, lesbischer, bisexueller und transgender Personen in Weißrussland beschlossen. Sie fordert ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität und von Verhetzung, eine Anerkennung der Rechte gleichgeschlechtlicher Paare sowie die Anerkennung des 17. Mai als Tag gegen Homophobie. Außerdem fordern die Teilnehmer der Konferenz die Behörden auf, die Organisation der Slavic Pride in Minsk im Mai kommenden Jahres zu unterstützen. Der Text der Resolution ging an den Präsidenten, die Regierung und das Parlament.

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Weißrussland gilt als letzte Diktatur Europas. Dem entsprechend ist auch Homophobie weit verbreitet und staatlich toleriert. Obwohl Homosexualität seit 1994 legal ist, werden Lesben- und Schwulenparaden immer wieder behördlich verboten. Eine 2004 geplante Konferenz des International Lesbian and Gay Cultural Network musste abgesagt werden, nachdem die Behörden die Veranstalter bedrohten und drohten, ausländische Teilnehmer auszuweisen.

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