Australien könnte vor einer Öffnung der Ehe für Lesben und Schwulen stehen. Anfang 2010 will das Parlament über eine geschlechtsneutrale Formulierung des Ehegesetzes abstimmen. Die Grüne Abgeordnete Sarah Hanson-Young hat jetzt Premierminister Kevin Rudd aufgefordert, bei dieser Abstimmung den Fraktionszwang aufzuheben.
Damit würden die Abgeordneten „eine ehrliche Widergabe dessen bekommen, was die australische Gemeinschaft fühlt“, sagte Hanson-Young gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ABC.
Für Hanson-Young ist die Öffnung der Ehe eine Frage der Menschenrechte: „Auch wenn nicht alle gleichgeschlechtlichen Paare heiraten wollen, wie auch nicht alle verschiedengeschlechtlichen Paare heiraten wollen, sollten sie die Frage, wie sie ihre Liebe feiern, selbst entscheiden können und nicht von der Regierung vorgeschrieben bekommen.“
Zur Zeit beschäftigt sich ein Ausschuss des australischen Senates mit der Frage der Ehe-Öffnung. Diesem Ausschuss gehört auch Hanson-Young an. Anfang der Woche haben die Abgeordneten zu diesem Thema Vertreter der Community, Familiengruppen, der katholischen Kirche und der Australian Christian Lobby angehört.
Derzeit gibt es in Australien keine einheitliche Regelung für schwule und lesbische Paare: Einige Bundesstaaten haben zwar eine Eingetragene Bundesstaaten, die meisten aber eine „significant relationship“, also eine unregistrierte Partnerschaft, die auch aus einer formlosen Beziehung bestehen kann.
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