Donnerstag, 28. März 2024
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Schwuler Organist aus Salzburger Kirche geekelt

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In Salzburg wurde ein ehrenamtlicher Organist aus der Kirche verwiesen, weil er offen schwul lebt. Das berichten die „Salzburger Nachrichten“ (SN).

Markus Enders, im Hauptberuf Weinhändler aus dem bayerischen Bad Reichenhall, spielte fünf Jahre lang die Orgel bei Messen in der Kirche St. Sebastian. Dann gab ihm der Kirchenrektor der konservativen Priesterbruderschaft St. Petrus, Pater Jochen Schumacher, am Telefon zu verstehen, dass Enders in der Kirche nicht mehr willkommen sei: Schumacher war es peinlich, dass der offen schwule Organist im Rektorat ein- und ausgehe.

Enders ist empört: Er sei deshalb vor wenigen Tagen aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Ihn störe die Doppelmoral. Während er aus der Kirche hinausgeekelt wurde, werde Homosexualität bei Priestern oft toleriert.

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Den SN teilte Pater Schumacher auf Nachfrage mit, dass Enders Bemerkungen „auf ein faktisches Ausleben seiner homosexuellen Neigungen schließen ließen“. Weil Enders beabsichtige, „seinen Neigungen weiterhin nachzugeben“, könne er nicht mehr privat im Rektorat auf Besuch kommen. Den Orgeldienst habe er selbst beendet, so Schumacher, der Enders aus „Sorge um das Heil seiner Seele“ auch daran erinnert habe, „ein Leben nach den Geboten Gottes“ zu führen.

Achselzucken über die Vorgänge in der Kirche von St. Sebastian gibt es in der Erzdiözese Salzburg. Generalvikar Hansjörg Hofer erklärt, der Rausschmiss sei primär eine Angelegenheit der Petrusbrüder. Grundsätzlich könne Homosexualität kein Grund sein, jemanden vom Orgelspielen in der Kirche abzuhalten, so Hofer, der ein Gespräch mit Enders und Schumacher plant.

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