Donnerstag, 25. April 2024
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Russischer Patriarch für Homo-Rechte

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Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, hat sich erstmals gegen die Diskriminierung Homosexueller ausgesprochen. Damit stellt sich das erste Mal ein hochrangiges Mitglied der russischen Gesellschaft auf die Seite der Lesben und Schwulen. Umfragen zufolge würde fast die Hälfte der Bevölkerung die Todesstrafe für Lesben und Schwule befürworten.

Kyrill machte in einem Gespräch mit Thorbjörn Jagland, dem Generalsekretär des Europarates, klar, dass Homosexualität für die Kirche eine schwere Sünde sei. Allerdings sagte er Jagland: „Wir respektieren die freien Entscheidungen eines Menschen, inklusive seiner sexuellen Beziehungen“.

Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, sagte Kyrill außerdem: „Diejenigen, die sündigen, dürfen nicht bestraft werden. Und wir haben uns wiederholt gegen die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer nicht-traditionellen sexuellen Orientierung ausgesprochen“.

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Gegenüber dem deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte Kyrill im Jänner 2008 allerdings noch eine andere Meinung zu Lesben und Schwulen: „Wenn man Homosexualität entschuldigt, warum dann nicht auch Pädophilie?“ Im Jänner 2007 hat er außerdem gegen die Lesben- und Schwulenparade in Moskau gewettert. Sie sei „gegen die Mehrheit der russischen Bevölkerung gerichtet“: „Wenn man versucht, eine Sünde zu propagieren, indem man Leute verführt, muss sich die Gesellschaft dagegen stellen“, so Kyrill damals.

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