Donnerstag, 25. April 2024
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Lesbische „Protesthochzeit“ in Klagenfurt

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In Kärnten haben heute drei Lesben- und Schwuleninitiativen mit einer „Protesthochzeit“ darauf aufmerksam gemacht, dass in Klagenfurt die Eingetragene Partnerschaft nicht in einem feierlichem Rahmen zelebriert werden kann, sondern auf eine Unterschrift in einem Büro im Amt für Bevölkerungswesen reduziert wird.

Zu der Aktion aufgerufen haben die Initiativen „femme goes queer“ aus Klagenfurt, die „Real Golden Girls“ aus Ferlach (Bezirk Klagenfurt Land) sowie die „Grünen Andersrum Kärnten/Koroška“. Sie haben eine lesbische Hochzeit inszeniert, vor dem Amt wartete eine rund fünfzig Personen starke „Hochzeitsgesellschaft“ auf die beiden Bräute, jubelte und warf Reis.

„Das hätte unser schönster Tag werden sollen, aber es war echt schiach und unpersönlich“, erklärte Marie-Theres Grillitsch, eine der Bräute. „Wir haben genauso das Recht auf eine Zeremonie“, bekräftigte „Golden Girl“ Isabell Krakolinig. „Es ist eine absolute Frechheit, dass wir keine Feier bekommen und in irgendein Hinterzimmer abgeschoben werden“, sagte Christina Blaschun, Sprecherin von „femme goes queer“.

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Deshalb haben die Demonstranten auch Christian Scheider, dem Freiheitlichen Bürgermeister von Klagenfurt, eine Petition überreicht: Sie wollen, dass die Verpartnerung künftig auch am Standesamt möglich sein soll. Das schloss Scheider aber entschieden aus: „Ich bin eher nicht dafür, dass es gleich wie eine Ehe zwischen Mann und Frau geschlossen werden soll“, so der Klagenfurter Bürgermeister.

Er betonte aber, „diskussionsbereit“ zu sein: Man müsse sich die Forderungen genau anschauen, und sehen wie die Eintragung in anderen Städten durchgeführt werde, meinte Scheider.

Ein Vorbild dafür könnte die zweitgrößte Stadt Kärntens sein: In Villach hat Bürgermeister Helmut Manzenreiter von der SPÖ für Paare, die sich verpartnern lassen wollen, ein Saal im Rathaus geöffnet: „Wir machen das in einem eigenen Raum – in einem umgestalteten Saal, der dann doch dem Anlass entsprechend ist“, so Manzenreiter. „Ich habe den Auftrag gegeben, das so zu machen, um es der Situation entsprechen zu gestalten und nicht nur als bürokratischen Akt zu sehen“, ist der Bürgermeister von Villach auch seinem Klagenfurter Amtskollegen ein Vorbild.

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