Auch, wenn FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache nach wie vor gegen Lesben und Schwule wettert – in Form seines Stellvertreters Norbert Hofer haben Homosexuelle offenbar einen Fürsprecher bei der nationalkonservativen Partei gefunden. Sie liegen Hofer sogar so am Herzen, dass er sie in einer Presseaussendung von den Grünen bewahren will.
Anlass der Aussendung Hofers war eine Pressekonferenz der Grünen. Diese kritisieren die international übliche Praxis, auch aufgelöste und verwitwete Lebenspartnerschaften als eigenen Personenstand auf dem Meldezettel anzugeben. Sie wollen die entsprechenden Personenstände kombinieren, also ein Feld für „verheiratet“ und „in eingetragener Partnerschaft lebend“.
Die Grünen sollten sich endlich entscheiden, so Hofer: „Erst geht es um möglichst öffentliche große Feiern, die man machen will, um seine Verpartnerung möglichst publik zu machen, und dann soll die Änderung des Personenstands, an die eine Reihe von Rechtsfolgen geknüpft ist, verschwiegen werden“, versteht der FP-Nationalratsabgeordnete den Ärger der Grünen nicht.
Für Hofer würden, wenn sich die Grünen durchsetzen, „Heterosexuelle potenziell aufgrund ihres Personenstands diskriminiert“: „Jeder Heterosexuelle würde wegen ein paar hundert eingetragener Partner österreichweit ständig danach gefragt werden, ob er nun verheiratet oder verpartnert sei“, schlägt Hofer zunächst die von den Freiheitlichen bekannten Anti-Homosexuellen Töne an.
Doch dann sieht sich der FPÖ-Bundesparteiobmannstellvertreter als Community-Sprachrohr: „Die Grünen erweisen damit ein weiteres Mal den Homosexuellen, die zu 99 Prozent in Ruhe gelassen werden wollen und ein ruhiges unverpartnertes Leben führen wollen, keinen Dienst. Dem Großteil der Homosexuellen reicht es vermutlich schon lange, dass in der Öffentlichkeit ständig der Eindruck entsteht, alle Schwulen oder Lesben seien grün“, versucht er, in ihm noch unbekanntem Gewässer zu fischen.
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