Donnerstag, 28. März 2024
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Fast-Weihbischof vergleicht Homosexuelle mit Lügnern

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Erneut für Aufregung sorgt der Windischgarstener Pfarrer Gerhard Maria Wagner, der vor einem Jahr nach öffentlichen Protesten auf seine Berufung zum Linzer Weihbischof verzichtete. In einem Interview, das die Tageszeitung „Kurier“ anlässlich des Jahrestages führte, setzt Wagner unter anderem Lesben und Schwule mit Lügnern gleich.

So hoffe er nicht, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften eines Tages auch im Standesamt Windischgarsten eingetragen werden können. Auf die Frage, was er gegen Homosexuelle habe, antwortete der Priester: „Ich habe gar nichts gegen Homosexuelle. Ich habe auch nichts gegen jemanden, der lügt. Aber ich habe etwas gegen die Lüge. Und ich habe etwas dagegen, dass man eine Lebensform praktiziert, die nicht dem Plan Gottes entspricht. Es geht nicht darum, den Menschen zu verachten, sondern aufzuzeigen, dass das nicht in Ordnung ist.“

Auf den Einwand, dass es Homosexualität auch im Tierreich gebe, gibt sich Wagner ahnungslos: „Im Tierreich kenne ich mich nicht aus“, sagt er dem „Kurier“-Journalisten achselzuckend. Dafür hat er offenbar in einem anderen Bereich der Naturgesetze überdurchschnittliches Wissen. Über das Erdbeben in Haiti merkt Wagner in dem Interview an, es sei „interessant, dass in Haiti 90 Prozent Anhänger von Voodoo-Kulten sind“.

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Die Aussagen Wagners in dem Interview wurden auch kirchenintern stark kritisiert. Die Diözese Linz macht darauf aufmerksam, dass Wagner „keine aktuelle theologische Ansicht“ vertrete. Ungewohnt scharf hingegen ist die Reaktion der Erzdiözese Wien. „Die Behauptung, Haiti sei möglicherweise von Gott bestraft worden, ist kolossaler Unsinn und entspricht in keiner Weise dem, wofür die Kirche steht bzw. was der Papst predigt“, betont Erich Leitenberger, Sprecher von Kardinal Christoph Schönborn. Auch Margit Hauft, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und Präsidentin der Katholischen Aktion OÖ, hat kein Verständnis für die Aussagen des Landpfarrers: „Mein Gottesbild ist ein völlig anderes – nämlich das vom liebenden und nicht vom strafenden, zerstörenden Gott“, erklärt sie.

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