Freitag, 29. März 2024
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Radikalchristen beleidigen Dohnal

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Nächstenliebe ist eine christliche Grundtugend. Die Radikalchristen von „kreuz.net“ scheinen davon nicht viel zu halten. In einem Hetzartikel beleidigen sie die kürzlich verstorbene Ex-Frauenministerin Johanna Dohnal aufs heftigste.

Gleich zu Beginn macht „kreuz.net“ klar, was sie von der Verstorbenen halten: „Frau Dohnal war eine gewissenslose Gewaltpredigerin und Homo-Politikerin. Letzten Samstag ist sie 71jährig zur Hölle gefahren“, setzen sie Dohnal mit jenen Geistlichen gleich, die junge Menschen zum Terrorismus aufhetzen.

Dann folgt ein Lebenslauf Dohnals, die laut Hetzseite „der sozialistischen Ideologie verfallen“ war, schließlich trat sie 1956 der „dekadenten Sozialdemokratischen Partei“ bei.

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Dass Dohnal in Österreich die Fristenlösung bei Abtreibungen durchsetzte, stößt bei den Radikalkatholen naturgemäß auf wenig Begeisterung. Doch dezente Kritik ist nicht die Sache der selbsternannten Glaubensverfechter: „Frau Dohnals Name ist für immer wegen der Tatsache beschmutzt, daß sie im Jahr 1975 entscheidenden Anteil an der Einführung der straffreien Kinderabschlachtung in Österreich hatte. Sie galt als eine der radikalsten Verfechter der Endlösung für ungeborene Menschen“, verwenden die Verfasser Begriffe aus der dunkelsten Epoche des vorigen Jahrhunderts für die engagierte Frauenrechtlerin.

Sie stellen Dohnal sogar mit Terroristen gleich: „Auch nach ihrem Ausscheiden von öffentlichen Ämtern war Frau Dohnal eine gnaden- und erbarmungslose Kämpferin für die Kinderabtreibung. Die finstere Gewaltpredigerin machte dafür in Vorträgen und Artikeln Propaganda“.

Dass sie privat mit einer Frau zusammenlebte, stößt den kreuz.net-Machern besonders sauer auf: „Sie lebte sei 1981 in einer widernatürlichen Beziehung mit der sozialistischen Gemeinderätin Annemarie Aufreiter. Anfang 2010 ließen die beiden ihr Konkubinat vom Staat mit ungerechtfertigen Privilegien versehen“, schreiben sie über die Beziehung der „Blut- und Homo-Politikerin“.

Zu seiner Hetze steht der Autor übrigens nicht – der Artikel ist nicht mit einem Namen gekennzeichnet. Medienrechtlich zur Verantwortung können die „kreuz.net“-Macher nicht gezogen werden. Im Impressum haben sie eine Adresse in Kalifornien angegeben. Damit schützen sie sich davor, sich für ihr Machwerk vor europäischen Gerichten verantworten zu müssen – weil sie diesen Kampf ziemlich sicher verlieren würden.

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