Freitag, 29. März 2024
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Papst sollte bei Staatsbesuch Homo-Ehe schließen

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Für Verstimmungen mit dem Vatikan sorgt der bekannt trockene britische Humor: In einem E-Mail über die Vorbereitungen zum Papstbesuch in Großbritannien hat ein junger Beamter des Außenministeriums den „idealen Besuch“ umschrieben – inklusive dem Schließen einer Homo-Ehe.

Das Dokument wurde vom „Sunday Telegraph“ veröffentlicht. Es war der Anhang zu einer E-Mail zu den ersten Vorbereitungen des Besuchsprogramm. Es war als „Hintergrund-Dokument“ deklariert und vermutlich die Niederschrift eines Brainstormings. Offiziellen Informationen zufolge hat ein junger Beamter, unter 30 Jahre alt, so unter dem Titel „Der ideale Besuch sähe so aus“ ein etwas ungewöhnliches Programm zusammengestellt. So hieß es darin, Papst Benedikt XVI. solle eine Abtreibungsklinik einweihen und eine Homo-Ehe schließen. Außerdem könne er einen Finanzierungsplan für Aids-Kliniken und die Öffnung des Priesteramts für Frauen in der katholischen Kirche verkünden, eine Kampagne für Kondome der Marke „Benedict“ starten und sein Durchgreifen im Missbrauchsskandal beweisen, indem er „zwielichtige Bischöfe rausschmeißt“. Weiters auf der Liste: die Unterbringung des Papstes in einer Sozialwohnung, eine Entschuldigung für die Angriffe der Spanischen Armada im 16. Jahrhundert und kollektives Saltoschlagen mit Kindergruppen, um für einen gesünderen Lebensstil zu werben. Außerdem regt das Memo die Eröffnung einer Hotline für missbrauchte Kinder an, das Küren einer „Miss Entwickungsland“ und empfiehlt Benedikt XVI., mit der Queen ein Duett für Wohltätigkeitszwecke zu singen.

Das offizielle Großbritannien reagierte sofort und peinlich berührt. Das Außenministerium entschuldigte sich umgehend und betonte, der Verfasser sei „mit anderen Aufgaben betraut“ worden. Ein Sprecher betonte, das Papier spiegle nicht im Geringsten die Position der britischen Regierung wider. Außenminister David Miliband zeigte sich „entsetzt“. Die meisten Vorschläge seien „unüberlegt, naiv und respektlos“, so Miliband weiter. Londons Botschafter im Vatikan, Francis Campbell, drückte gegenüber Vertretern des Heiligen Stuhls in Rom das Bedauern der britischen Regierung aus. Der Vatikan nahm die Entschuldigung an, betonte Sprecher Federico Lombardi.

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Benedikt XVI. will im September nach Großbritannien reisen. Die britische Regierung und die katholische Bischofskonferenz von Schottland, England und Wales erhoffen sich von dem Besuch verbesserte Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Vatikan. Das nun aufgetauchte Mail könnte dem hinderlich sein. Vertreter des Vatikans ätzen in der „Daily Mail“, der Papst werde von Großbritannien, „das man als tolerantes und demokratisches Land eingeschätzt hätte“, schlechter behandelt als bei Besuchen in islamischen Ländern. Sogar eine Absage der Papst-Reise sei möglich, so die anonyme Quelle aus dem Vatikan. Denn Gerüchten zufolge soll das Memo sei gar nicht von dem jungen Beamten, sondern von höchsten Stellen im Außenministerium verfasst worden sein.

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