Samstag, 20. April 2024
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Schwule und lesbische Migranten werden stärker diskriminiert

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Schwule und lesbische Migranten sind Diskriminierungen stärker ausgesetzt als einheimische Homosexuelle. Zu diesem Schluss kam eine Studie der Universität Jena im Auftrag des deutschen Schwulen- und Lesbenverbandes (LSVD).

Das Fazit der Forscher fällt wenig erfreulich aus: „Migrationshintergrund ist ein Risikofaktor für geringe Lebenszufriedenheit, schlechtere Gesundheit, ein wenig positives Selbstbild und die Verfügbarkeit von sozialer Unterstützung von Lesben und Schwulen, wenn sie aus Ländern mit starken Repressalien gegenüber Homosexuellen stammen und ihre Eltern in Deutschland wenig integriert sind.“ „Das ist angesichts der vielfach belegten Probleme durch rassistische Diskriminierung in Deutschland ein gravierender Befund“, erklärt LSVD-Sprecher Axel Hochrein.

Für die Studie wurden 250 Personen nach ihren Diskriminierungserfahrungen befragt. Auffallend: Lesben und Schwule mit Migrationshintergrund fühlen sich öfter wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert als wegen ihrer Herkunft. Außerdem sind diese Diskriminierungen für Migranten belastender – auch, weil sie ihre sexuelle Orientierung schwerer mit Religion und Traditionen in Einklang bringen können.

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Größtes Problem für schwule Migranten und lesbische Migrantinnen ist dabei die eigene Famile – denn würde man die Benachteiligungen durch die Famile nicht berücksichtigen, gäbe es keinen Unterschied in den Diskriminierungserfahrungen von Migranten und Einheimischen. Viele Befragte gaben auch an, zugunsten der Familie auf ein offen schwules oder lesbisches Leben zu verzichten.

Schuld an dieser Situation ist auch die Politik, so die Forscher: „Eine misslungene Integrationspolitik wird auf dem Rücken dieser Personen ausgetragen, die in zwei miteinander unvereinbaren Subkulturen leben – schwul-lesbische vs. migrantische“, ist die Bilanz der Wissenschafter. Negative Reaktionen der Eltern sind auch eine Folge des „Mangels an sozialen Kontakten zu Deutschen ohne Migrationshintergrund“.

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