Donnerstag, 25. April 2024
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Südafrikas Präsident verurteilt Malawi-Urteil

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Zum ersten Mal kommt Kritik an der Höchststrafe für ein schwules Paar aus Malawi aus Afrika: Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma sagte: „Wir verurteilen die Inhaftierung aufgrund unserer Verfassung“. Südafrika ist der einzige Staat auf dem Kontinent, der Lesben und Schwulen die Ehe geöffnet hat.

In Malawi hat ein Gericht letzte Woche Stephen Monjeza und Tiwonge Chimbalanga zu 14 Jahren Haft verurteilt, weil sie eine traditionelle Hochzeit gefeiert haben sollen. Lesben- und Schwulenverbände aus aller Welt protestierten gegen das Urteil, die USA nannten es „sittenwidrig“.

Trotzdem setzt Zuma auf eine Politik der kleinen Schritte. Er betonte, keinen Druck auf die Gesetzgebung in Malawi ausüben zu wollen. „Wir müssen überzeugen, wir müssen die Menschen zur Einsicht bringen, wir müssen ihr Tempo beachten. Wir haben niemals einen Frontalkurs in solchen Angelegenheiten gefahren“, so Zuma.

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Dass ausgerechnet Zuma sich für die Rechte von Lesben und Schwulen einsetzt, verwundert. Noch im September 2006 bezeichnete er gleichgeschlechtliche Ehen als „Blamage für die Nation und Gott“, und machte klar: „Als ich aufgewachsen bin, wäre ein Schwule nie vor mir stehengeblieben. Ich hätte ihn zusammengeschlagen.“

Denn die liberale Gesetzgebung gegenüber Lesben und Schwulen ist kein Verdienst der Politiker, sondern der Richter, die konsequent gegen Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen vorgegangen sind.

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