Donnerstag, 28. März 2024
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Schwule Kunst im Warschauer Nationalmuseum

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Gute Nachrichten von der lesbischwulen Front kommen aus Polen nur selten. Im Vorfeld der „EuroPride“, die im Juli in Warschau und damit erstmals in Osteuropa stattfindet, wird sich das aber ändern. So hat im Nationalmuseum der polnischen Hauptstadt gestern eine Ausstellung eröffnet, die sich mit homoerotischer Kunst beschäftigt und so die Debatte über die Lage sexueller Minderheiten im postkommunistischen Osteuropa in Gang bringen.

Für Direktor Piotr Piotrowski ist sein Museum ein „Forum, in dem kontroverse Themen diskutiert werden“. Deshalb habe er sich für die Ausstellung „Ars Homo Erotica“ entschieden, sagte er bei einer Pressekonferenz. Es ist die erste Ausstellung einer staatlichen Einrichtung zu diesem Thema in Polen.

Die Ausstellung sei „politisch und besonders“, betont Piotrowski mit Blick auf die Kritik vieler Politiker und Proteste katholisch-nationaler Kreise gegen das Projekt. So hat Stanislaw Pieta, Abgeordneter der national-konservativen Oppositionspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), versucht, das Projekt im Parlament zu stoppen.

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Unter rund 250 Ausstellungsstücken befinden sich bisher kaum gezeigte homoerotische Kunstwerke von der Antike bis zur Gegenwart, die sich bereits in der Sammlung des Warschauer Nationalmuseums befinden. Der Schwerpunkt liege beim „sinnlichen“ männlichen Akt, erklärt Kurator Paweł Leszkowicz.

Ein eigener Teil der Ausstellung, der unter dem Titel „Kampfzeit“ läuft, ist der zeitgenössischen Homo-Kunst in Mittel- und Osteuropa gewidmet. Beteiligt sind Künstler aus Tschechien, Ungarn, Russland, Weißrussland, Litauen und Rumänien. Zu sehen ist unter anderem ein Foto von zwei sich küssenden russischen Soldaten. Auf diesen Teil der Ausstellung ist Leszkowicz besonders stolz. In vielen dieser Länder werden Schwule und Lesben ausgegrenzt. „Die Schau wird die Demokratie fördern“, ist er sich sicher.

„Ars Homo Erotica“ ist noch bis 5. September im Nationalmuseum in Warschau zu sehen. Für die Organisatoren ist die Ausstellung ihr Beitrag zum europäischen Lesben- und Schwulen-Festival EuroPride in Warschau.

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