Donnerstag, 28. März 2024
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CSD in St. Petersburg nach wenigen Minuten aufgelöst

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Nur wenige Minuten dauerte die erste Lesben- und Schwulenparade am Samstag in der russischen Stadt St. Petersburg, bevor sie von der Polizei aufgelöst wurde.

Rund dreißig Aktivisten zogen mit Regenbogenfahnen und Transparenten in einen Hof der weltberühmten Eremitage. Unter den Augen zahlreicher Touristen wandte sich Organisatorin Maria Efremenkova an das Publikum und forderte, die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Transgendern und Bisexuellen zu schützen. „Ihr habt uns nicht nur übersehen, sondern ihr verletzt auch unsere Rechte und Freiheiten“, sagte Efremenkova.

Der Parade vorausgegangen war ein Streit um die Genehmigung dieser Demonstration. Seit Jahren bemühen sich Aktivisten, werden von der zuständigen Stadt aber immer wieder abgewiesen und vertröstet. Heuer schlugen sie den Behörden elf Orte vor, die alle abgelehnt wurden: „Die Stadt und das Land weigern sich, uns als gleichberechtigte Bürger in diesem Land anzuerkennen und deshalb kommen wir heute zum Winterpalast-Platz um dies öffentlich zu verurteilen“, so Efremenkova in ihrer Rede.

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Kurz darauf wurden sie und andere Aktivisten von der Polizei verhaftet. Unter den Verhafteten waren Mitglieder des Organisationskomitees, Sergej Androsenko, der Chef-Organisator der verbotenen und aufgelösten Minsk Pride, und Anna Komarova, die Co-Organisatorin der ebenfalls von der Polizei aufgelösten Moskau Pride. Nach etwa vier Stunden wurden alle Beteiligten wieder freigelassen.

Bemerkenswert ist das Auftauchen von gewalttätigen Skinheads, die etwa fünfzehn Minuten nach der Auflösung der Veranstaltung auf dem Platz eintrafen, um die Parade zu stören: Denn mit Ausnahme der Aktivisten und der Presse wusste niemand von der Veranstaltung. Die Polizei verhaftete nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax 22 Skinheads.

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