Freitag, 19. April 2024
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Fünf Gegendemonstrationen zu EuroPride in Warschau

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Wenn am Samstag in Warschau die erste Parade einer EuroPride in Osteuropa stattfindet, wird das vermutlich nicht ganz ohne Probleme geschehen: Insgesamt sind fünf Gegendemonstrationen zum Umzug der Lesben, Schwulen und Transgender geplant.

Schon vor längerer Zeit meldete eine private Organisation ihre Gegendemonstration an. Zeitungsberichten zufolge steckt hinter dieser Gegenveranstaltung eine Organisation namens „National-Radikales Lager“ (ONR). Wie jetzt bekannt wurde, gingen gestern, dem letztmöglichen Tag einer Veranstaltungs-Anmeldung, vier weitere Ankündigungen bei der Stadt Warschau ein. Getragen werden diese von nationalistischen und ultrakatholischen Gruppen. Die Gegendemonstrationen tragen Titel wie „Protest gegen die Beleidigung religiöser Gefühle und Propaganda für unmoralisches Verhalten“ und „Demonstration gegen die Werbung für Perversionen“.

Wie erfolgreich diese Demonstrationen sein werden, ist noch unklar. Die Zeitung „Gazeta Wyborcza“ schätzt, dass die Gegenveranstaltungen zusammen mindestens 1.000 Teilnehmer haben würden. Für die EuroPride-Parade werden rund 20.000 Menschen erwartet.

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Allerdings hat die Parade mehr Gegner: 55.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift bei der Stadtverwaltung gegen die Genehmigung des Umzugs demonstriert. Die Parade stelle eine „Gefahr für die öffentliche Moral“ dar, heißt es im Text zur Unterschriftenaktion. Die Initiatoren erklären in dem Begleitschreiben auch, Homosexualität sei eine Krankheit, mit der sich Kinder infizieren könnten.

Konservative Politiker hatten schon in den letzten Tagen gegen die Parade Stimmung gemacht: „Die homosexuellen Aktivisten beginnen jetzt auch bei uns, unsere Empfindungen brutal zu verletzen und Andersdenkende zu erniedrigen“, ärgerte sich Ryszard Legutko, Europaabgeordneter der Kaczynski-Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS). Jarosław Gowin, Abgeordneter der regierenden „Bürgerplattform“ (PO), erklärte in einem Radiointerview, er verstehe nicht, „warum man die eigene sexuelle Identität kundtun sollte“. Polen halte an „bestimmten Werten fest, von denen Europa abgewichen ist“, so Gowin weiter.

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