Samstag, 20. April 2024
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Werden Schwule bei Welt-Aids-Kongress diskriminiert?

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Auch, wenn beim Welt-Aids-Kongress in Wien viele schwule Männer teilnehmen – im Programm werden Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) diskriminiert. Das meinen zumindest Vertreter des „International Aids Society und Global Forum on MSM and HIV“ (MSMGF). Denn nur zwei Prozent der Vorträge widmen sich der Tatsache, dass HIV und Aids solche Männer überproportional oft betreffen, so George Ayala vom MSMGF bei einer Pressekonferenz.

Das sei besonders erschreckend, weil Männer, die mit Männern schlafen, in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen eine 19-fach höhere Wahrscheinlichkeit hätten, sich mit HIV anzustecken. Außerdem blockiere oft Homophobie in vielen Ländern der Welt eine effektive Bekämpfung von HIV und Aids, so Joel Nana von „African Men for Sexual Health an Rights“ (AMSHeR). Besonders schlimm: In vielen Ländern werden MSM nicht nur kriminalisiert, eingesperrt und geschlagen, sondern auch jene Menschen, die sich um HIV-infizierte Betroffene kümmern.

Und die Zahlen sprechen für sich: Einer aktuellen Statistik zufolge sind in Malawi 21,4 der Männer, die Sex mit Männern haben, mit dem HI-Virus infiziert, in Peru sind es 13,8 und in Thailand 23 Prozent. Ohne eine Bekämpfung der Diskriminierung von Schwulen kann auch der Kampf gegen eine weltweite Aids-Epidemie nicht gewonnen werden. Außerdem zeigt eine neue Studie, dass eine bessere Versorgung von HIV-infizierten MSM auch die HIV/Aids-Raten in der ganzen Bevölkerung senken würde, so Stephen Lewis von Aids-Free World.

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