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Regenbogenparade steht vor Veränderungen

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Viele Einzelheiten der Regenbogenparade 2011 stehen noch offen – fix ist nur eines: Sie wird anders ablaufen als die Jahre zuvor. Denn mehr als 45 Medien, Vereine und Unternehmen der Community, darunter auch GGG.at, haben sich zusammengefunden, um der Parade einen Neustart zu geben.

Dazu wurde als Dach der Verein „CSD Vienna“ gegründet, der – so die Pläne des Vorstands – zukünftig die Parade sowie die Events davor und danach veranstalten soll. Dabei ist der Verein von Beginn an darauf angelegt, alle relevanten Gruppen einzubinden – also auch die HOSI Wien als bisherigen Veranstalter.

Dort begrüßt man zwar „jede Initiative, die Parade aktiv zu unterstützen“, wie HOSI-Wien-Obmann Christian Högl in einer Stellungnahme schreibt. Dem neuen Verein steht man aber naturgemäß skeptisch gegenüber: „Wir sehen jedoch keinerlei Notwendigkeit, eine neue Struktur zu schaffen und die Parade – wie jetzt ins Spiel gebracht wird – ‚wieder von einer unabhängigen Dachorganisation der österreichischen LGBT-Community‘ zu organisieren“, so Högl weiter. Er weist auch darauf hin, dass der CSD-Wien-Verein, der die Parade von 1996 bis 2002 organisiert hatte, keine Dachorganisation der Community war.

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Dass zu den Zielen des neuen CSD-Vereins gehört, unter anderem über die Parade „gemeinsam getragene politische Forderungen“ zu verbreiten, widerspricht für Högl „diametral dem Verständnis und Zugang, durch die sich die Parade bisher ausgezeichnet hat. Denn jede teilnehmende Gruppe kann ihre eigenen politischen Forderungen auf der Parade transportieren. Es gibt bisher keinen Zwang, sich gemeinsamen Forderungen oder einer – vermeintlichen – Mehrheitsmeinung der Community unterzuordnen.“

Und die HOSI Wien spielt den Ball an diejenigen zurück, die beim neuen CSD-Verein federführend dabei sind: „Wir haben die kommerzielle Szene – ebenso wie die anderen Vereine und alle nichtorganisierten Interessierten aus der Community – immer zur Mitarbeit an den Vorbereitungen und den Inhalten der Parade eingeladen, unser Angebot wurde aber oft nur beschränkt angenommen.“ Er lädt die gesamte Szene ein, sich „aktiv in die Vorbereitungen einzubringen und die bewährte Struktur weiterhin zu nutzen, statt sich durch Vereinsmeierei von ihren wichtigen Beiträgen und den eigentlichen Zielen ablenken zu lassen und damit auch einen spaltenden Keil in die Community zu treiben“.

Bestätigung für diesen Kurs kommt von Karl Kreipel, dem „längstdienenden“ ehrenamtlicher Mitarbeiter der Parade, der schon im früheren CSD-Verein mitarbeitete: „Als Mitglieder des bisherigen Organisationsteams werden wir sicherlich an keiner Parade mitarbeiten, die nicht von der lesbisch-schwulen und Transgender-Bewegung getragen wird, sondern hauptsächlich von Vertretern von Firmen und Unternehmen, die vor allem ein kommerzielles Interesse an der Parade haben.“

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