Bin Abdulasis Bin Nasir el Saud ist schuldig, im Februar 2010 seinen Diener Bandar Abdullah Abdulasis ermordet zu haben. Dieses Urteil hat das Londoner Strafgericht Old Bailey gefällt. Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das heißt, eine Entlassung ist nach frühestens zwanzig Jahren möglich.
Die Jury kam bereits nach eineinhalb Stunden Beratung zu dem Schluss, der 34-Jährige habe „seine Machtposition missbraucht“ und seinen Diener im Londoner „Landmark“-Hotel zunächst schwer misshandelt und anschließend erdrosselt. Die Beamte fanden den Mann mit ausgeschlagenen Zähnen, Bisswunden und gebrochenen Rippen im Bett der Fünf-Sterne-Suite. Das Gericht stufte die Tat außerdem als „sadistisch“ und „sexuell konnotiert“ ein.
Der Prinz hatte sich zwar der Tötung für schuldig bekannt, bestritt aber vehement, homosexuell zu sein. Allerdings sind für die erfahrenen Ermittler die Bisswunden am Opfer ein sicheres Zeichen, dass die Tat ein „sexuelles Element“ habe.
Saud erzählte den Behörden zunächst, dass er mit seinem Diener, mit dem er gerade auf Weltreise war, bis in den frühen Morgen an der Hotelbar getrunken habe. Dann gingen sie aufs Zimmer. Am Nachmittag sei er aufgewacht und habe dann „schockiert und traurig“ gemerkt, dass sein Diener tot war.
Die ermittelnden Polizisten sehen das anders. Sie brechen nach der Urteilsverkündung ihr Schweigen: Der Prinz habe keinerlei Reue gezeigt und wollte diplomatische Immunität reklamieren, weil ihm die Polizei nicht glauben wollte – vergeblich.
Die Bilanz des Staatsanwaltes über den Prinzen fällt dementsprechend deutlich aus: Saud sei ein Mann, „der nicht fähig ist, die Wahrheit zu sagen.“