Samstag, 20. April 2024
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„Ein Großteil der katholischen Geistlichen ist schwul“

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Harte Worte findet der offen schwule katholische Theologe David Berger. In einem Interview, das er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gab, warf er der römisch-katholischen Kirche Diskriminierung schwuler Männer vor – denn diese würde es in den eigenen Reihen reichlich geben.

„Es muss anerkannt werden, dass ein großer Teil der katholischen Kleriker und Priesteranwärter in Europa und den Vereinigten Staaten homosexuell veranlagt ist“, so Berger im „Spiegel“.

Der 42-Jährige war Herausgeber und Chefredakteur der konservativen katholischen Zeitschrift „Theologisches“, bevor er sich im April öffentlich outete und seine Ämter niederlegte. Er habe, wie er heute sagt, jahrelang unter der schwulenfeindlichen Atmosphäre der römisch-katholischen Kirche wie unter einem Alptraum gelitten. Die schlimmsten Anfeindungen gingen dabei von Geistlichen aus, die ihre Homosexualität krampfhaft unterdrücken, so Berger: „Offensichtlich werden diejenigen, die ihren Trieben nachgeben, besonders heftig abgelehnt, wenn man die Veranlagung bei sich selbst so schmerzhaft unterdrückt.“

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So war seinen Vorgesetzten der Ausdruck „Homosexualität“ zu neutral – Berger musste in seinen Artikeln widernatürliche Unzucht“ schreiben. Statt „Lebensgefährte“ musste er „Unzuchtpartner“ verwenden – was den Theologen sehr schmerzte, lebt er doch selbst in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.

Über seine Erfahrungen schreibt Berger in seinem neuen Buch „Der heilige Schrein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche“, das diese Woche erscheint.

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