Freitag, 29. März 2024
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Russische Polizei nimmt HIV-Positive fest

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Am gestrigen Welt-Aids-Tag hat die russische Polizei zehn HIV-infizierte Aktivisten festgenommen, die in Moskau für ihr Recht aus Medikamente demonstriert hatten.

Sie warfen dem Gesundheitsministerium vor, ein „Beerdigungsministerium“ zu sein. Zehntausende Infizierte würden keine Hilfe bekommen, so die Aktivisten.

Prinzipiell haben HIV-Infizierte in Russland einen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose Therapie. Doch es gibt eine Unterversorgung mit Medikamenten. Deshalb werden viele Positive nicht behandelt, immer öfter gehen sie für ihr Recht auf Therapie auf die Straße. Auch die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte mittlerweile zum ersten Mal zahlreiche Versäumnisse der Behörden beim Einkauf von Medikamenten. Das führte sogar zur lebensgefährlichen Unterbrechung von Therapien.

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Außerdem gibt es in Russland keine Strategie, um die Ausbreitung des HI-Virus zu verhindern. Wadim Pokrowski, der Leiter des Föderalen Anti-Aids-Zentrums, warnt: „Was die Geschwindigkeit angeht, mit der sich HIV bei uns ausbreitet, so sieht es inzwischen schlechter aus als in Afrika.“ Jeden Tag infizieren sich etwa 150 bis 160 Menschen in Russland mit dem Virus.

Offiziellen Angaben zufolge sind in Russland 570.000 Menschen HIV-positiv, 130.000 von ihnen benötigen eine Behandlung. Wirklich therapiert werden aber nur etwa 75.000 Menschen. Die Dunkelziffer wird aber auf etwas mehr als eine Million Menschen geschätzt. Besonders tragisch: 70 Prozent der Infizierten ist unter 30 Jahre alt.

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