Freitag, 19. April 2024
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Eklat bei Beerdigung von Schwulenaktivisten

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Einen Eklat gab es bei der Beerdigung des ermordeten Schwulenaktivisten David Kato in Namirembe im ostafrikanischen Staat Uganda.

Bei der Einsegnung bezeichnete der anglikanische Pfarrer Thomas Musoke die Trauergäste als „Sünder“, die vernichtet werden sollten, und schockierte sie mit einer homophoben Tirade: „Die Welt ist verrückt geworden. Die Menschen wenden sich von der Heiligen Schrift ab.“, so der anglikanische Priester: „Sie müssen zurückkehren und von dem ablassen, was sie getan haben. Man kann nicht seinen Bruder begehren“. Dagegen protestierten Katos Mitstreiter von der Menschenrechtsgruppe „Sexual Minorities Uganda“ (SMUG) heftig. „Wir sind nicht hierher gekommen um zu kämpfen“, schrie eine Frau: „Du bist nicht unser Richter. Wer sind wir, um über Kato zu richten, wenn er zu seinem Schöpfer gegangen ist?“. Musoke wurde das Mikrofon entrissen, es kam zu einem Handgemenge, die Polizei musste den Pastor vom Ort der Trauerfeier weg eskortieren.

Kato wurde in seiner eigenen Wohnung ermordet. Die Polizei bestreitet, dass sein Engagement für Lesben- und Schwulenrechte der Grund für das Verbrechen war und geht von einem Raubmord aus. Allerdings hatte der führende SMUG-Mitarbeiter immer wieder Morddrohungen erhalten, nachdem er im ugandischen Boulevardblatt „Rolling Stone“ geoutet wurde. Gemeinsam mit zwei weiteren Betroffenen hatte er gegen das Outing geklagt und bekam vor Gericht in allen Instanzen Recht. Außerdem hatte Kato im Vorjahr erfolgreich gegen einen Gesetzentwurf gekämpft, der unter anderem die Todesstrafe für Homosexualität vorsah.

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Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben deshalb eine unvoreingenommene Aufklärung gefordert. Zur Beerdigung Katos kamen unter anderen Vertreter der US- und anderer westlicher Botschaften sowie UNO-Diplomaten.

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