Nachdem der ORF den männlichen Tanzpartner für Alfons Haider in der Fernsehshow „Dancing Stars“ bekanntgegeben hat, scheinen sich die Wogen langsam zu glätten.
Haider selbst war über die „Heftigkeit einiger Ausbrüche“ überrascht. Die Kritik von Niki Lauda will er aber nicht weiter kommentieren. „Ich bin pünktlich mit Flyniki gelandet“, lenkt der Moderator ab. Menschlich findet es Haider von Lauda „sehr, sehr toll, dass er sich bei den Menschen, die er verletzt hat, entschuldigt hat.“
Laudas Meinung sei auch nicht repräsentativ, ist sich Haider sicher: „Es gibt Umfragen, wo angeblich 60 Prozent der Österreicher sagen, sie wollen die Show sehen.“ Es gehe bei dem rein männlichen Paar nicht um Sexualität, betonte er. „Darum habe ich als einzige Bedingung gestellt: Es muss bitte mit einem heterosexuellen Partner sein.“
Der Entertainer freut sich schon auf seinen Tanz mit dem Profi Vadim Garbuzov. Dieser kann die Aufregung nicht verstehen: „Ich glaube, man kann es nicht allen recht machen. Unsere Aufgabe wird es sein, eine großartige Show abzuliefern“, so der Ukrainer. Er hofft, dass die Gegner dieses Paares ihre Meinung noch ändern werden. Für Garbuzov ist die Situation nicht außergewöhnlich: „Ich habe schon oft mit gleichgeschlechtlichen Paaren eine Tanzfläche geteilt und mich dabei durchaus wohl gefühlt.“
Haider ist sich der gesellschaftspolitischen Botschaft der aktuellen Staffel bewusst: „Eine Tanzshow kann vielleicht bewirken, dass man zu Hause sitzt und überlegt, dass es nicht unappetitlich ist, wenn sich zwei Männer angreifen“, so der Entertainer. Ein Image will Haider aber nicht bedienen: „Alle warten darauf, dass wir im Fummel auftreten.“ Diese Erwartungen will er persiflieren: „Einmal werden wir das Publikum sicher in die Irre führen – indem wir zum Beispiel ganz kurz in einem Kleid auftreten, uns das runterreißen und dann als Boxer dastehen.“
Garbuzovs Freundin Kathrin Menzinger kann die Aufregung nicht verstehen. Sie tanzt ebenfalls in der aktuellen „Dancing Stars“ Staffel mit, ihr Partner ist Dieter Chmelar. Sie ist über das Ergebnis der Auslosung sogar nicht ganz unglücklich:“Ich habe keinen Grund, auf Alfons Haider eifersüchtig zu sein. Das ist sehr praktisch für mich“, verrät sie mit einem Augenzwinkern.
Unterstützung für den Entschluss gibt es von den anderen mittanzenden Promis, allen voran vom Musicalstar Uwe Kröger: „Ich lebe selbst mit einem Mann zusammen und finde es gut, dass zwei Männer miteinander tanzen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Hätte man das allerdings mit weniger Tamtam inszeniert, wäre es der Sache sicher dienlicher gewesen.“ Auch „Niederösterreich heute“-Moderatorin Cathy Zimmermann freut sich auf das Männerpaar: „Ich glaube, das ist einfach lustig anzusehen, wenn zwei Männer tanzen, ich würde deswegen einschalten.“
Bedenken hat Haiders Wunsch-Tanzpartner Balasz Ecker: „Unsere Tänze sind auf Flirt, auf Verführung aufgebaut. Das ist für ein Tanzpaar, bei dem der eine heterosexuell und der andere homosexuell ist, sicher sehr schwer rüberzubringen“, fürchtet der Tänzer, der heuer zum sechsten Mal dabei ist. Aber vielleicht ist er auch nur eifersüchtig, weil er nicht mit Haider tanzen darf.