Freitag, 19. April 2024
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„Tatort“ über Homosexualität im Fußball

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Einem brennenden Thema nimmt sich diesen Sonntag die ARD-Krimiserie „Tatort“ an. In „Mord in der ersten Liga“ geht es auch um Homosexualität im Fußball.

Die Idee, Homophobie im Fußball in einem Fernsehkrimi zu thematisieren, hatte niemand geringerer als Theo Zwanziger, der Präsident des mächtigen Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er hat Maria Furtwängler, die Kommissarin Charlotte Lindholm spielt, auf diese Idee gebracht.

Lindholm klärt in dieser Folge den Tod des talentierten Spielers Kevin Faber, der erschlagen an einem See aufgefunden wird. Der Kreis der Verdächtigen ist groß: Da sind zum Beispiel Hooligans, die er durch kritische Interviews gegen sich aufgebracht hat. Undurchsichtig ist anfangs auch die Rolle seines Freundes und Teamkollegen Ben Nenbrook, der sich überraschend als schwul outet. Und was wusste Fabers schwangere Freundin von der Zuneigung ihres Partners zum eigenen Geschlecht?

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Zur Seite steht Lindholm in dieser Folge der bodenständige Polizist Paul Näter, ein eingefleischter Hannover-96-Fan. An seinem Beispiel zeigt der „Tatort“ auch, welche gesellschaftspolitische Komponente ein Fernsehkrimi haben kann. Als Lindholm davon spricht, dass das Opfer schwul gewesen sein könnte, ist er zunächst empört. „Es gibt Millionen Schwule in Deutschland, aber keinen Schwulen im Fußball“, meint Lindholm dazu ironisch.

Während des Drehs konnte das „Tatort“-Team auch ganz tief in die Welt von Hannover 96 eintauchen – sogar in den Kabinen durfte gedreht werden. Höhepunkt war aber im November der Dreh während des Nord-Derbys gegen den HSV: 49.000 Zuschauer wurden zu Statisten, unterstützt vom Stadionsprecher.

Der „Tatort“ will Mut machen, das Tabu Homosexualität im Fußball zu brechen. Letztendlich lässt er aber offen, ob es wirklich möglich ist, nach einem Outing eine Karriere in der Bundesliga fortzusetzen. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann dies am Sonntag um 20.15 Uhr in ORF 2 oder der ARD tun.

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