Donnerstag, 28. März 2024
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Doppelzüngige Stellungnahme des Vatikan zum Homo-Schutz

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Zwiegespalten ist die Reaktion des Vatikans auf die Erklärung des UN-Menschenrechtsrates, der sich für das Ende von Gewalt und Diskriminierung gegen Lesben, Schwule und Transsexuelle ausgesprochen hat.

Wie Radio Vatikan berichtet, ist auch der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Silvano Tomasi, der Meinung, dass kein Staat Menschen „wegen ihrer sexuellen Gefühle und Gedanken“ bestrafen darf. Dies verletze die Menschenrechte und könne „unter keinen Umständen“ akzeptiert werden.

Allerdings spricht sich Tomasi auch dafür aus, dass Staaten das Recht haben sollten, „gewisse sexuelle Handlungen zu regulieren“. So gebe es „weltweit darüber Konsens, dass gewisse sexuelle Verhaltensweisen per Gesetz verboten sein müssen“, so der Erzbischof.

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Doch was auf den ersten Blick klar und logisch klingt, setzt in Wirklichkeit Lesben, Schwule und Transgender aus kirchlicher Sicht mit Kinderschändern gleich. Dem nicht genug, sieht Tomasi die Kirche in der Opferrolle: „Viele werden attackiert, wenn sie sexuelles Verhalten zwischen Menschen des selben Geschlechts nicht unterstützen“, so der Kirchendiplomat. Gläubige würden „stigmatisiert, verteufelt und verfolgt.“

Eine Sichtweise die bei vielen Lesben- und Schwulenaktivisten für Kopfschütteln sorgt. So wirft der deutsche Grün-Politiker Volker Beck der Kirche „geistige Vernebelung“ vor: „Mir sind keine Mobs von aufgebrachten Schwulen und Lesben gegen katholische Prediger bekannt“, so der offen schwule Klubchef der Grünen im Bundestag. „Aber es ist Tatsache, dass beispielsweise in Uganda evangelikale Gruppen versuchen, eine Pogromstimmung gegen Schwule und Lesben zu erzeugen. Hier hätte der Vatikan eine Verpflichtung zu handeln“, ärgert sich Beck über den Vatikan.

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