Samstag, 20. April 2024
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Brasilien: Alle 36 Stunden Mord an Homo- oder Transsexuellen

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Dramatische Zahlen über die Lage von Lesben und Schwulen kommen aus Brasilien: In dem südamerikanischen Land wurden im Jahr 2010 insgesamt 260 Lesben, Schwule und Transgender ermordet. Das geht aus einem aktuellen Bericht der “Grupo Gay da Bahia” (GGB) hervor.

Das heißt, statistisch wird in Brasilien alle 36 Stunden ein Schwuler, eine Lesbe oder ein Transgender ermordet. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl dieser Hass-Morde um 113 Prozent erhöht. Mehr als die Hälfte der registrierten Opfer, nämlich 54 Prozent, waren schwule Männer. 42 Prozent der Getöteten waren Transgender und vier Prozent Lesben.

Damit ist Brasilien auch das Land, in dem weltweit am meisten Transgender getötet werden. Während in den USA 14 Transgender an einer Gewalttat starben, waren es in Brasilien 110. Auch für schwule Männer ist das Risiko, in Brasilien getötet zu werden, um 785 Prozent höher als in den Vereinigten Staaten. Die Aufklärungsrate bei diesen Morden liegt bei zehn Prozent.

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Doch diese Zahlen sind nur Schätzungen. Wieviele Lesben, Schwule und Transgender in Brasilien wirklich umgebracht werden, weiß niemand: „Da es in Brasilien keine offizielle Statistiken für Verbrechen an gleichgeschlechtlichen Personen gibt, dürfte die Dunkelziffer um ein vielfaches höher liegen. Für Homosexuelle ist die Situation äußerst besorgniserregend”, so der Anthropologe Luiz Mott, der die Erhebung durchgeführt hat.

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