Freitag, 19. April 2024
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Kein Führerschein für italienischen Schwulen

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Weil er schwul ist, sollte ein 33-jähriger Italiener seinen Führerschein verlieren.

Wie italienische Medien berichten, wollte Cristian F. aus Brindisi seinen Führerschein erneuern, wie es in Italien alle zehn Jahre Vorschrift ist. Doch stattdessen bekam er die Nachricht, dass er wegen einer „psychischen Störung“, die seine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnte, seinen Führerschein nicht mehr bekommen würde.

Christian F. recherchierte und fand heraus, dass der entsprechende Aktenvermerk von einem Militärarzt an die Führerscheinbehörde weitergeleitet wurde. Dem Arzt hatte F. während seines Militärdienstes im Jahr 2000 von seiner Homosexualität erzählt. Dass sein Führerschein eigentlich seit dieser Zeit ungültig war, hat er erst bei der Verlängerung erfahren.

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Nachdem sich auch Gleichbehandlungsministerin Mara Carfagna in den Fall eingeschaltet hat, gab es bei der Behörde ein Umdenken: Cristian F. wurde mitgeteilt, dass seine Berufung erfolgreich gewesen sei und er seinen Führerschein zurückerhalten werde.

Allerdings ist sein Fall nicht der einzige. Erst im April 2011 wurden einem anderen jungen Mann 20.000 Euro Schadenersatz zugesprochen, weil ihm der Führerschein weggenommen wurde, nachdem ein anderer Militärarzt seine Homosexualität an die Führerscheinstelle weitermeldete. Diese Entscheidungen sind inzwischen Gegenstand parlamentarischer Anfragen an Verkehrsminister Altero Matteoli und seinen Kollegen Ignazio La Russa, der das Verteidigungsressort leitet.

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