Dienstag, 23. April 2024
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Schönborn: „Es gibt keine Homo-Ehe“

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Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, scheint mit seinen Einstellungen noch nicht ganz im Österreich des Jahres 2011 angekommen zu sein: So sorgte er beim Abschied von Otto Habsburg beim demokratischen Österreich für Verwunderung, als er den verstorbenen Kaisersohn als „Erzherzog“ titulierte. Und auch bei den Rechten für Lesben und Schwule ignoriert Schönborn die Realität.

“Nein, die Kirche ist nicht gegen die Homo-Ehe, denn die Kirche ist nicht gegen etwas, was es nicht gibt. Es gibt keine Homo-Ehe”, behauptete Schönborn standhaft letzte Woche beim katholischen Jugendtreffen im oststeirischen Pöllau. Der Kardinal erklärte, es könne eine Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geben. Wohl gäbe es homosexuelle Beziehungen – zwei Männer oder Frauen, die miteinander leben und auch eine sexuelle Beziehung haben, „aber das ist keine Ehe“, so Kardinal Schönborn. Im gleichen Atemzug forderte der Wiener Erzbischof Jugendliche auf „nicht dem Zeitgeist“ zu erliegen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 66-Jährige deutlich gegen Rechte für Lesben und Schwule ausspricht: Als es in Österreich um die Einführung einer Eingetragenen Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare ging, erklärte Schönborn, deren Anerkennung sei weder für angebracht noch für notwendig“. Er befürchtete dadurch „unabsehbare Folgen für die ganze Gesellschaft“. Diskriminiert würden schwule und lesbische Paare dadurch nicht: „Diskriminieren hieße, Gleiches ungleich zu behandeln“, so Schönborn.

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Dabei war der Kardinal Lesben und Schwulen gegenüber schon einmal freundlicher gesinnt: Im April 2010 forderte er die römisch-katholische Kirche auf, bei Homosexualität „stärker die Qualität einer Beziehung“ zu sehen: „Und über diese Qualität auch wertschätzend sprechen. Eine stabile Beziehung ist sicher besser, als wenn jemand seine Promiskuität einfach auslebt.“, so Schönborn damals. Dabei stehe nicht die Sünde im Zentrum der Betrachtung, sondern der Versuch den Geboten zu entsprechen.

Christoph Schönborn stammt aus einer altösterreichischen Adelsfamilie. Seit 1995 ist er Erzbischof von Wien. Er gilt als Nachfolgekandidat für Papst Benedikt XVI.

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