Mittwoch, 24. April 2024
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Slowenien akzeptiert lesbische Stiefkind-Adoption

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In Slowenien ist zum ersten Mal eine Adoption innerhalb eines gleichgeschlechtlichen Paares erlaubt worden. Das Familienministerium ermöglichte einem lesbischen Paar, dass eine Frau das leibliche Kind ihrer Partnerin adoptieren darf.

Das Besondere an der Entscheidung: Die Behörde wandte dabei das derzeit gültige Familienrecht an. Ein neues Familienrecht, das die Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare wurde zwar schon beschlossen, wann es in Kraft tritt, ist aber ungewiss: Konservative Kräfte wollen das Gesetz mit einer Volksabstimmung zu Fall bringen.

Nun stellt das Familienministerium aber klar, dass Homosexuelle auch nach geltendem Recht die Kinder ihrer Lebenspartner adoptieren dürfen. Denn bei einseitigen Adoptionen gäbe es keine Unterschiede aufgrund des Partnerschafts-Status. Es sei „weder eine Ehe noch eine außereheliche Beziehung oder eine andere Partnerschaft“ erforderlich, das Kind könne von jeder Einzelperson adoptiert werden, wenn das zum Vorteil des Kindes sei, so das Ministerium in einer Aussendung.

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Und in diesem Fall wäre eine Adoption „absolut zum größten Vorteil“ für das Kind: Medienberichten zufolge geht es um ein lesbisches Paar, das vor drei Jahren durch künstliche Befürchtung ein Kind bekommen hatte. Seitdem sorgten beide Frauen für das Kind, das Sozialamt hatte allerdings der nicht leiblichen Mutter eine Adoption verweigert.

Die Frauen beriefen daraufhin gegen den Bescheid, das Ministerium gab ihnen nun recht: „Wenn ein außerehelicher Partner das leibliche Kind seines Partners adoptieren kann, würde die Verweigerung der Adoptionsmöglichkeit für gleichgeschlechtliche Partner eine rechtlich unzulässige Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung bedeuten.“ Dies würde gegen die slowenische Verfassung, gegen die Europäische Menschenrechtskonvention sowie gegen etliche Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte verstoßen, erklärte das Ministerium.

Auch das Oberste Gericht Sloweniens ließ letztes Jahr einseitige Adoptionen in homosexuellen Familien ausdrücklich zu, als es

einen ausländischen Adoptionsbescheid anerkannt hatte, argumentiert das Familienministerium weiter. Bis jetzt wurden in Slowenien Zeitungsberichten zufolge zwei Adoptionsbescheide aus den USA anerkannt: In einem Fall adoptierte ein schwules Paar gemeinsam ein Mädchen, ein weiteres Paar bekam ein Kind mittels einer Leihmutter.

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