Freitag, 19. April 2024
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Erneut hat sich in Wales ein Rugby-Spieler geoutet. Der 22-jährige Jed Hooper, Kapitän der Old Redcliffians, hat in einem Interview mit der „Bristol Evening Post“ offen über seine sexuelle Orientierung geredet.

Grund für sein öffentliches Outing: Der Rugby-Spieler habe jemanden kennen gelernt, der nicht mit ihm zusammenbleiben möchte, wenn Hooper nicht zu seiner sexuellen Orientierung stehe. Zuvor wussten „vielleicht zehn Leute“, dass er schwul sei, erzählte er der Zeitung.

Das hat er nun sehr radikal geändert. „Ich habe mich entschlossen, jedem eine SMS zu schreiben und es per Facebook zu posten“. Er sei unglaublich nervös gewesen und habe den Text vier oder fünfmal geändert. Als er die Nachricht endlich verschickt hat, hat der 22-Jährige einmal geheult. „Ich habe mir gedacht: ‚Was hast Du getan?‘ Aber sehr schnell hatte ich rund 40 Antworten, und alle waren positiv“, freut er sich.

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Dem Vorsitzenden seines Vereins hat er angeboten, sein Kapitänsamt abzugeben, falls es Bedenken gebe. Doch die gab es nicht. Die klare Antwort des Chefs: „Du bist unser Kapitän und das ändert gar nichts“. Auch sonst gab es vor allem positive Reaktionen auf das Coming Out – und neugierige Fragen seiner Mannschaftskollegen. „Aber ich war immer jemand, der gerne im Zentrum von freundschaftlichen Neckereien steht. Das einzige, was sich geändert hat, ist die Art der Lästerei“, sagt Hooper mit einem Augenzwinkern.

Dass er schwul ist, ahnte der Rugby-Kapitän schon, als er 14 Jahre alt war. „Bereits damals war ich wegen des Rugbys der harte Kerl, und so dachte ich zunächst, ich könne nicht schwul sein. Aber mit 15 wusste ich es mit vollem Herzen, ich war mir sicher. In der Schule wollte ich nicht mit Mädchen zusammen sein und konnte es nicht mit Burschen“, erinnert er sich. Das Doppelleben führte dazu, dass er sich oft betrank und mit einem Messer selbst verletzte.

Seit seinem Outing ist das aber Geschichte. Deshalb hat Hooper einen eindeutigen Rat: „Wenn das jemand lesen sollte, der in der gleichen Situation ist wie ich, ist alles, was ich sagen möchte: Lass die Sachen nicht aufstauen. Glaube mir: Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Die Welt ist nicht gegen dich. Wenn meine Geschichte nur einem Menschen helfen kann, war es das wert.“

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