Freitag, 29. März 2024
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Fauler Kompromiss für Homo-Pfarrer in Sachsen

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In der evangelisch-lutherischen Kirche in Sachsen dürfen homosexuelle Pfarrer künftig mit ihrem Partner zusammen im Pfarrhaus leben – aber nur in Einzelfällen, wenn sie in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben sind und der gesamte Kirchenvorstand zustimmt.

Zu diesem etwas umständlichen Kompromiss kam die Kirchenleitung am Samstag auf einer Klausur. Zuvor gab es innerhalb der Landeskirche heftigen Streit um dieses Thema. in der „Markersbacher Erklärung“ haben mehr als 120 Kirchenvorstände – mehr als ein Sechstel der sächsischen Gemeinden – davor gewarnt, dass „zahlreiche Gemeindemitglieder“ ihre „geistliche Heimat“ verlieren könnten, wenn die Kirche Lesben und Schwule gleich behandele wie Heterosexuelle.

Im Gegenzug haben aber ebensoviele Pfarrer einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie eine Gleichbehandlung fordern: „Wir stellen fest: Homosexualität ist keine Krankheit und von einer homosexuell gelebten Partnerschaft geht für niemanden eine Gefahr aus“, so die Geistlichen. Auch die evangelische Kirche in Deutschland empfiehlt ihren unabhängigen Landeskirchen, verpartnerte Pastoren mit ihrem Partner im Pfarrhaus leben zu lassen.

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Um die Wogen wieder zu glätten, kam es zu diesem Kompromiss. Nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung könnten diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden, so der sächsische Landesbischof Jochen Bohl. Er hoffe, „dass die Christinnen und Christen in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche diese Entscheidung der Kirchenleitung mittragen werden“.

Aufgrund der so aufgebauten Hürden wird sich die Zahl der schwulen und lesbischen Geistlichen, die mit Partner ins Pfarrhaus ziehen, wohl in Grenzen halten. Denn ändert sich die Zusammensetzung des Kirchenvorstandes oder verscherzt es sich der Pfarrer mit einem einzigen Mitglied, könnte der Partner wieder aus dem Pfarrhaus ausziehen müssen.

Denn auch wenn der Bischof auf der Kirchen-Homepage überzeugt ist, „dass homosexuell geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden“, macht die nun verabschiedete Erklärung schon in der Präambel klar: „Die Kirchenleitung bekräftigt die bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Frau und Mann“.

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