Wieder sorgt in Polen die Kaczyński-Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) mit rechten Rülpsern für Aufsehen. Diesmal hat der Abgeordnete Marek Suski homosexuelle Beziehungen mit „Zoophilie“ verglichen und einen schwarzen Abgeordneten im polnischen Parlament, dem Sejm, als „Negerlein“ bezeichnet.
Die Aussagen fielen Anfang Jänner während einer Rede des offen schwulen Abgeordneten
Robert Biedroń von der antiklerikalen „Bewegung Palikots“ (RP) zum Tierschutz-Gesetz. Er rief dazu auf, dass Menschen Tiere als Partner behandeln sollten, was Suski zu diesem Kommentar veranlasste. Letzte Woche ätzte Suski während einer Sitzung des Ausschusses für Innovationen: „Na, und euer Negerlein stimmt so wie ihr.“
Agnieszka Kozłowska-Rajewicz, Regierungsbeauftragte für Gleichberechtigung, hat nun wegen dieser Äußerungen den Ethikausschuss des Parlaments angerufen. Sie warf dem PiS-Abgeordneten vor, eine Hassrede gehalten zu haben, worauf bis zu drei Jahre Haft stehen.
„Verhaltensweisen, die eine andere Person erniedrigen und diskriminieren, vor allem, wenn sie im Parlament stattfinden, sollen sofort von dort verdrängt werden. Das, was einige Abgeordnete als Witz betrachten, ist gefährliches Verhalten. Man darf das im Sejm nicht erlauben“, so Kozłowska-Rajewicz im Ethikausschuss.
Suski sieht sich missverstanden. Er behauptet, dass seine Äußerungen bewusst falsch interpretiert worden seien. Es handle sich um einen Versuch, ihn öffentlich „zu lynchen“, ist sich der PiS-Politiker sicher.