Freitag, 29. März 2024
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In Bedrängnis geraten ist Paul Babeu, ein als Hardliner bekannter Sheriff und Ko-Vorsitzender des Wahlkomitees von Mitt Romney in Arizona: Ein Ex-Lover hat Babeu geoutet und ihm vorgeworfen, dem aus Mexiko stammenden Mann mit Ausweisung aus den USA gedroht zu haben. Babeu bestreitet die Anschuldigungen. Von Mitt Romneys Wahlkomitee ist er zurückgetreten. In den Kongress von Arizona will Babeu immer noch.

Bis jetzt ist das Team von Mitt Romney in der Lesben- und Schwulenpolitik nicht wirklich positiv aufgefallen: Romney fordert, die Ehe als Verbindung von Mann und Frau in die Verfassung der USA aufzunehmen, „weil ich glaube, der ideale Platz ein Kind aufzuziehen, ist in einem Zuhause mit einem Vater und einer Mutter“. Und war Romney vor einigen Wochen noch der haushohe Favorit auf den Platz als Herausforderer von Präsident Barack Obama, ist er nun deutlich hinter den erzhonservativen Rick Santorum zurückgefallen. Dem entsprechend nervös machen die Enthüllungen das Wahlkampfteam.

Babeu ist Sheriff von Pinal County – mit seinem kantigen Gesicht und seinem Ruf als Hardliner ist er ein Republikaner wie aus dem Bilderbuch. Doch nun musste er sein Amt als Ko-Vorsitzender des Wahlkomitees von Mitt Romney in Arizona zurücklegen – wegen eines Rosenkrieges der härteren Art: Weil er untreu war und ihn mit der Ausweisung bedroht haben soll, packte sein ehemaliger Geschäfts- und Lebenspartner José in der Lokalzeitung „Phoenix New Times“ aus: Er outete Babeu, den er auf einer schwulen Dating-Plattform kennengelernt hatte und zeigte Screenshots von dessen Profil auf der Plattform. Es ist der bislang letzte Akt einer Schlammschlacht, in der Babeu seinen Ex bereits mit Mails und SMS bedrohte. Als sich der Mexikaner weigerte, sich zu verpflichten, die Beziehung geheimzuhalten, soll Babeu ihm mit Ausweisung gedroht haben. Daraufhin rächte sich dieser mit einem Besuch bei der Zeitung.

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Nun ging Babeu in die Offensive: Bei einer Pressekonferenz sagte er, die Anschuldigungen seien „absolut und komplett falsch, außer den Teilen, die mich als schwul bezeichnen. Weil das stimmt. Ich bin schwul.“ Auch die veröffentlichten Bilder seien von ihm – was seiner Meinung nach aber kein Problem sei, da er ja single sei. „Zu keinem Zeitpunkt“ jedoch habe er oder jemand, der für ihn arbeite, dem Mexikaner mit der Abschiebung gedroht.

Josés Anwältin Melissa Weiss-Riner will das nicht so stehen lassen: „José lebt noch immer in Angst, und er ist gerade dabei, wieder umzuziehen. Deshalb kann er jetzt nicht mit den Medien sprechen“. Auch seien die Drohungen Babeus, dass sein Visum abgelaufen sei, falsch gewesen.

Aufgrund seines unfreiwilligen Outings halte es Babeu für angebracht, seine Funktion in Romneys Kampagne zurückzulegen. Er wolle kein Angriffsziel darstellen, so Babeu. Dem entsprechend auch die Reaktion aus dem Team Romneys: „Sheriff Babeu ist von seiner freiwilligen Position innerhalb der Kampagne zurückgetreten, um sich auf die Vorwürfe gegen seine Person konzentrieren zu können. Wir unterstützen ihn in seiner Entscheidung“, so seine Sprecherin Andrea Saul.

In den US-Kongress will Babeu trotzdem einziehen. Hier kämpft der wackere Sheriff weiter um Stimmen. Sein Hauptthema: Der Kampf gegen die illegale Einwanderung, vor allem aus Mexiko. Wie er seinen Wählern erklären möchte, einen dieser Einwanderer geliebt und beschäftigt zu haben, dürfte nun eine Herausforderung werden.

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