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Zahl der HIV-Neudiagnosen steigt in Österreich

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Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Österreich ist erneut gestiegen. So wurde im letzten Jahr bei 525 Menschen der HI-Virus zum ersten Mal nachgewiesen. 2010 waren es 487 gewesen. Zunahmen gab es vor allem in Wien und Kärnten.

„Es scheint als ob der leichte Rückgang der Neudiagnosen im Jahr 2010 nur eine Zufallsschwankung war und keine wirkliche Änderung der Situation in Österreich stattgefunden hat. Leider sind wir nach wie vor von den niedrigeren Zahlen früherer Jahre weit entfernt, und es scheint, dass das HIV-Risikoverhalten sich nicht verbessert hat“, so Elisabeth Puchhammer-Stöckl, Virologin an der Medizinischen Universität Wien.

Ein weiteres Problem ist, dass eine HIV-Infektion meistens erst sehr spät erkannt wird: „Hier zeigen die Daten, dass leider nur ca. 20 Prozent der Patienten in Österreich eine relativ frühe Diagnose erhalten“, so Puchhammer-Stöckl Bei einem Viertel der neu festgestellten Infektionen war bereits ein sehr fortgeschrittenes Stadium der Immunschwäche erreicht. Dadurch erhöht sich die Gefahr einer Weiterverbreitung.

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Um dies zu vermeiden, bietet die Aidshilfe Wien zum Beispiel eigene Testtermine in der Szene an: Jeden Mittwoch ab 16.00 gibt es im „Hard On“ in der Hamburgerstraße Beratungsgespräche, HIV-Schnell- und Labortests sowie ein kostenloses Syphilisscreening – kostenlos und anonym.

Rund 4.000 Menschen erhalten derzeit in Österreich antivirale Therapien, um den HI-Virus in Schach zu halten. Rechnet man jene HIV-Positiven dazu, die derzeit keine Therapie erhalten, sowie eine Dunkelziffer von 25 Prozent, die von ihrer Infektion nichts weiß, käme man derzeit in Österreich auf rund 8.000 HIV-Positive in Österreich. Seit 1983 sind 1.945 Menschen an Aids gestorben.

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