Freitag, 19. April 2024
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[Video] Präsident Obama unterstützt erstmals Homo-Ehe

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US-Präsident Barack Obama hat sich zum ersten Mal klar dafür ausgesprochen, die Ehe für Lesben und Schwule zu öffnen.

Sechs Monate vor der Präsidentschaftswahl sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC, „es ist für mich wichtig, vorwärts zu gehen und zu versichern, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten können sollen“.

Das Interview mit ABC-Journalistin Robin Roberts wurde kurzfristig angesetzt, nachdem er durch die Aussagen seines Vizepräsidenten Joe Biden unter Druck geraten ist, sich zu deklarieren. Biden hatte sich am Sonntag in der NBC-Sendung „Meet The Press“ für die Öffnung der Ehe ausgesprochen, das aber als seine Privatmeinung deklariert. Tags darauf legte Bildungsminister Arne Duncan im gleichen Sinne nach.

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Vor vier Jahren war Obama noch gegen die Eheschließung zwischen Homosexuellen: Er war zwar für Eingetragene Partnerschaften mit eheähnlichen Rechten, aber gegen eine volle Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule. Obama bezeichnete seine Meinungsänderung als „Evolution“, die passiert ist, nachdem er mit seinen eigenen Mitarbeitern, schwulen und lesbischen Militärangehörigen und seiner eigenen Familie geredet hat.

„Es ist interessant, es hat auch was mit der Generation zu tun“, sagte Obama: „Wissen sie, Malia und Sasha [Obamas Töchter, Anm.], haben Freunde mit gleichgeschlechtlichen Eltern. Es hat Zeiten gegeben, in denen Michelle und ich beim Abendessen gesessen sind und über ihre Freunde und deren Eltern geredet haben. Und Malia und Sasha würde es nicht in den Sinn kommen, dass die Eltern ihrer Freunde irgendwie anders behandelt werden würden. Es macht für sie keinen Sinn, und ehrlich gesagt, das gehört zu den Dingen, die einen dazu bringen, die Perspektive zu ändern“.

Obamas Stellungnahme kommt einen Tag, nachdem die Wähler in North Carolina sich für einen Verfassungszusatz ausgesprochen haben, der die Ehe und Eingetragene Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare unmöglich macht. Gerade dieser Bundesstaat zeigt, wie gefährlich diese Festlegung für Obama aus wahltaktischen Gründen sein kann: 2008 gewann er North Carolina mit gerade einmal 14.177 Stimmen Vorsprung.

Einer aktuellen Gallup-Umfrage zufolge unterstützen 50 Prozent der US-Bürger die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule, 48 Prozent sind dagegen.

Im US-Bundesrecht ist die Ehe als „Bund zwischen Mann und Frau“ festgeschrieben, allerdings können die Einzelstaaten in dieser Frage eigene Wege gehen. In sechs Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington ist eine Ehe zwischen Lesben und Schwulen erlaubt. Außerdem wollen die Bundesstaaten Washington und Maryland homosexuelle Partnerschaften mit heterosexuellen Ehen gleichstellen. Allerdings stehen hier noch Volksabstimmungen an, in denen die Gesetze wieder gekippt werden könnten.

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