Freitag, 29. März 2024
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Ex-Neonazi Carsten S. wieder auf freiem Fuß

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Die Haftbefehle gegen Carsten S. und einen weiteren mutmaßlichen Unterstützer der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sind aufgehoben worden. Das teilte die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Die Verhaftung von Carsten S. sorgte im Februar für Schlagzeilen in der schwul-lesbischen Community: Denn er hatte sich spätestens 2001 vom Rechtsextremismus abgewandt und in Düsseldorf ein neues Leben begonnen: Als schwul geoutet, und in der Aids-Hilfe und im Team eines schwul-lesbischen Jugendzentrums tätig.

Dieses Umfeld hat ihm nun geholfen: Bei Carsten S. bestehe aufgrund seiner „festen sozialen Bindungen“ keine Fluchtgefahr mehr, so die Bundesanwaltschaft. Außerdem sei bei Carsten S., der zur Tatzeit 19 Jahre alt war, die Anwendung von Jugendstrafrecht zu erwarten.

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Weiters rechnen die Behörden dem heute 31-Jährigen an, dass er sich „umfassend zum Tatvorwurf“ geäußert und so entscheidend zur Tataufklärung beigetragen habe. Auch dieses Geständnis werde sich strafmildernd auswirken.

Carsten S. ist dringend verdächtig, um die Jahreswende 1999/2000 den NSU-Mitgliedern Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gemeinsam mit einem anderen Mann die Ceska beschafft zu haben, mit der die Mörderbande später neun Migranten ermordet hat. Damit hätte er sich der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht.

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