Donnerstag, 25. April 2024
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LSU: Angst vor der eigenen Courage?

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In Deutschland scheinen die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) Angst vor der eigenen Courage zu haben: Mit einer Pressemitteilung haben sie sich von einer Aktion ihres Geschäftsführers Ronny Pohle distanziert, der Aussagen von CSU-Vorstandsmiglied Thomas Goppel von der Staatsanwaltschaft Augsburg auf Homophobie prüfen lässt.

Goppel, der unter anderem die ChristSozialen Katholiken (CSK) gegründet hat, schrieb auf seiner Facebook-Seite von „Qualitätsunterschieden“ zwischen Hetero- und Homosexuellen und davon, dass die „Gleichwertigkeit von Lebensgemeinschaften“ ihre „natürlichen Grenzen“ habe.

Für LSU-Bundesgeschäftsführer Pohle war das Maß daraufhin voll: Er schaltete die Staatsanwaltschaft ein. In einer Pressemitteilung betont die Gruppe jetzt, Pohle handelte „auf eigene Initiative“. Sein Verhalten werde nicht unterstützt, da es „das mehrheitliche Verständnis des Bundesvorstandes“ sei, „inhaltliche Konflikte nach allen Kräften innerparteilich zu diskutieren“.

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Dabei sind sich die Gruppe und ihr Geschäftsführer in der Sache einig. Der Bundesvorstand bestätigt in der Pressemitteilung Pohles Meinung, dass „der vorgeworfene Vergleich des Sprachgebrauchs mit dem von vor 70 Jahren“ naheliege. Trotzdem stelle „eine rechtliche Auseinandersetzung“ kein probates Mittel dar, den Dialog innerhalb von CDU und CSU aufzubauen und zu fördern.

Dabei muss sich die LSU fragen lassen, ob diese Taktik bis jetzt funktioniert hat – seit die Debatte um den Ausbau von Rechten für gleichgeschlechtliche Partnerschaften die Christdemokraten erreicht hat, kommen primär verstörende Signale. So hat die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche Lesben und Schwule indirekt als „größte Bedrohung unseres Wohlstandes“ bezeichnet. Und Karl-Josef Laumann, Fraktionschef der glücklosen CDU Nordrhein-Westfalen, wertete gleichgeschlechtliche Partnerschaften ab, in dem er sagte, ohne „viele gesunde Familien“ gebe es „keine gute Gesellschaft“.

Eine offizielle Stellungnahme von LSU-Bundesvorsitzendem Alexander Vogt zu diesen Äußerungen gab es nicht. Öffentliche Gegenwehr innerhalb der LSU leistete vor allem einer: Ronny Pohle. Dieser hat eigenen Angaben zufolge auch positives Feedback auf sein Einschalten der Staatsanwaltschaft im Fall Göppel erhalten – besonders von LSU-Mitgliedern.

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