Freitag, 29. März 2024
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FPÖ-General stellt sich als Schutzengel muslimischer Schwuler dar

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Die Wandlungsfähigkeit einiger FPÖ-Funktionäre ist immer wieder faszinierend: So möchte sich ausgerechnet Generalsekretär Harald Vilimsky schützend vor verfolgte schwule Moslems stellen – allerdings nur, um einem ungeliebten ORF-Moderator ans Bein zu pinkeln.

Vilimsky tadelt Wolf: „Muslimische Schwule mit Todesstrafe bedroht“

Armin Wolf, der heuer im ORF-Fernsehen die „Sommergespräche“ mit den Parteichefs führt, möchte dies im nächsten Jahr nicht mehr tun. Gleiche Köpfe und ähnliche Fragen würden ihn nicht zwei Jahre hintereinander reizen, sagte er Journalisten. Via Twitter brachte er diese Meinung auf die Spitze. Er würde nur weitermachen „wenn ein schwuler Moslem ÖVP-Chef wird“, witzelte er.

Dieser Scherz empört FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky – zumindest per Presseaussendung. „Der angebliche ORF-Anchorman hat diese Flapsigkeit vielleicht lustig gemeint – er vergisst aber dabei, dass gerade in manchen muslimischen Ländern Schwule noch heute mit der Todesstrafe bedroht sind. Ob es wirklich lustig ist darüber zu scherzen sei dahingestellt. Eine Entschuldigung ist jedenfalls unumgänglich“, lässt der FP-General die Medien wissen.

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Vilimskys Aussagen verwundern. Haben doch gerade seine Parteifreunde immer wieder dagegen gewettert, diesen verfolgten schwulen Moslems in Österreich Asyl zu gewähren.

Andere Freiheitliche hetzen gegen genau diese muslimischen Schwulen

Erst im August wetterte „unzensuriert.at“, eine Website aus dem Umkreis des 3. Nationalratspräsidenten Martin Graf, gegen einen Nigerianer, der in Italien wegen seiner Homosexualität Asyl erhalten hat. „Nachdem es selbst für einen normalen Mann kaum machbar ist Erregtheit beim Anblick brühwarmen Männercharmes zu simulieren, kann man sich leicht vorstellen wie es erst in so einem ‚edlen Wilden‘ zugehen muss, wenn er bei geilen Damen cool bleiben soll um sich danach von arschpackelden Herren erregen zu lassen“. schrieb ein User in einem Kommentar.

Gut ein Jahr zuvor regte sich die FPÖ Wien darüber auf, dass einem schwulen Nigerianer auch in Österreich Asyl gewährt wurde. „Jede Märchenstunde hat mehr an Wahrheitsgehalt als die vorgegebenen Lebensgeschichten so mancher Asylwerber“, so der Wiener FP-Klubchef Johann Gudenus im Februar 2011.

Vilimsky: Bis jetzt Hetzer gegen Homosexuelle

Und auch Harald Vilimsky selbst ist bis jetzt eher selten als Verfechter für Lesben- und Schwulenrechte eingetreten. Im Oktober 2008 ätzte er im Vorfeld der Nationalratswahl, „der schwer in die Jahre gekommene Jörg Haider vergnügt sich im Tollhaus nicht nur mit Knaben“, wollte diesen Satz einen Tag später aber anders verstanden wissen. Einen Monat später wurde er zu 1.600 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er Ewald Stadler vom BZÖ unterstellte, sein „übertriebenes Auftreten gegen Homosexualität“ sei „nur eine Nebelgranate gewesen, um seine Nähe zu Haider zu vertuschen“.

Wenn es darum geht, Homosexualität als Waffe gegen politische Gegner zu nutzen, scheint FPÖ-General Vilimsky also jede Position recht zu sein.

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