Mittwoch, 24. April 2024
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Marco Schreuder wurde Zielscheibe von ‚kreuz.net‘

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Viel Feind, viel Ehr. Normalerweise ist an diesem Sprichwort nicht viel dran. Eine Ausnahme hat es jetzt gegeben: Das radikalkatholische Portal „kreuz.net“ hat dem offen schwulen Bundesrat Marco Schreuder von den Grünen einen eigenen Artikel gewidmet. Hinter der Hass-Schrift dürfte auch ein kleines bisschen Panik stecken.

Parlamentarische Anfrage beunruhigt Radikal-Katholiken

Grund für die Ausfälligkeit von „kreuz.net“: Schreuder reichte bei Innenministerin Johanna Mikl-Leitner eine Anfrage über die fundamentalistische Internetseite ein. Unter anderem wollte Schreuder wissen, wie intensiv österreichische Behörden gegen „kreuz.net“ ermitteln. Der anonyme Autor des Artikels dazu: „Hier muss die Innenministerin antworten: ‚Je mehr desto besser‘. Denn dadurch leistet ‚kreuz.net‘ einen aktiven Beitrag zur Arbeitsbeschaffung in Österreich.“

Schreuder wird in dem Artikel als „Kirchenhasser, Studienabbrecher und Kotstecher“ verunglimpft, die Grünen allgemein als kommunistische „Genossen“ und „Antifa-Neonazi-Partei“ bezeichnet. Der Bundesrat selbst nimmt den Hass-Artikel mit Humor: „Ganz oben auf der Karriereleiter. Hab Artikel auf ‚kreuz.net‘ bekommen“, schreibt er auf Facebook.

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Weiters fordern die Grünen, dass sich das Innenministerium auch mit den USA in Verbindung setzt, weil dort die Server von „kreuz.net“ gehostet werden und laut Impressum eine Gemeinschaft in Kalifornien hinter „kreuz.net“ steht.

„Doch das dürfte schwer werden. Denn in den USA herrscht Meinungsfreiheit. Solche Anfragen sind dort verfassungsfeindlich.“, antwortet „kreuz.net“ dem Grünen in dem Artikel. Und hat damit leider nicht recht.

Provider kündigt Vertrag mit „kreuz.net“ wegen Hass-Reden

Denn Hass-Reden gegen bestimmte Gruppen sind in den USA nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt und sogar ausdrücklich verboten. Dazu gehören auch Lesben, Schwule, Transgender und Angehörige von Religionsgemeinschaften. Also alles Gruppen, gegen die das radikalkatholische Portal hetzt.

Hier sind auch Firmen sensibler, als es „kreuz.net“ recht sein dürfte. Nach Informationen des deutschen Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) wird einer der US-Provider von „kreuz.net“ den Vertrag wegen Verbreitung von Hassreden kündigen. „Die Seite verbreitet klar hasserfüllte Formulierungen. (…) Diese Aktivität verletzt unsere Geschäftsbedingungen und widerspricht gegen unsere Weltsicht. Deshalb haben wir uns ab heute entschlossen, „kreuz.net“ permanent von unseren Dienstleistungen zu sperren“, heißt es in der Erklärung, die dem LSVD vorliegt.

Die Macher von „kreuz.net“ wird das nicht wirklich aufhalten – schließlich haben sie ihre Hass-Seite mehrfach im Internet gespiegelt. Für Ungemach sorgt die Kündigung eines ihres Providers aber allemal.

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