Samstag, 20. April 2024
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Erste queere migrantische Filmtage in Wien stehen in den Startlöchern

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In Wien finden von 6.-9. November die ersten queeren migrantischen Filmtage statt. Organisiert werden sie vom schwul-lesbischen Migrantenverein MiGaY. Neben ausgezeichneten Filmen werden auch einige der Filmschaffenden persönlich vor Ort sein, um über ihre Werke zu reden. Alle Filmaufführungen finden im Schikaneder-Kino statt.

Den Beginn macht am 6. November um 19.30 Uhr „Sasha“, ein Film des Regisseurs Dennis Todorović. Er und Hauptdarsteller Saša Kekez werden auch bei der Premiere anwesend sein. In dem Film geht es um den 19-jährigen Saša, der in Köln lebt und heimlich seinen Klavierlehrer liebt, aber sein Coming Out noch nicht hatte. Was in der Domstadt ja eigentlich nicht so schwer wäre – wäre da nicht seine aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Familie. Herausgekommen ist dabei eine herzliche und herzhafte Tragikomödie über Herkunft und Migration, Freundschaft und Familie, Liebe und Coming Out, und schließlich über die Art, seinen eigenen Weg zu finden.

Die Macher der ersten queeren migrantischen Filmtage hat der Film so überzeugt, dass sie ihn mit dem Preis der Veranstaltung ausgezeichnet haben.

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Zwei Filme stehen am nächsten Tag auf dem Programm: Um 19.30 Uhr startet die österreichische Dokumentation „Beyond Pride“ von Melanie Schiller. Der 24-minütige Film erzählt über den Auftritt des Vereins MiGaY bei der Regenbogenparade 2010, mit dem ein Zeichen der Solidarität mit Homosexuellen in Ländern wo auf ihre Sexualität die Todesstrafe steht, gesetzt wurde.

Danach zeigen die ersten queeren migrantischen Filmtage „Du sollst nicht lieben“, eine deutsch-israelisch-französische Koproduktion. Der Film erzählt die Geschichte der orthodoxen Juden Ezri, einem Studenten, und Aaron, einem Fleischer. Zwischen den so ungleichen Männern entwickelt sich eine Liebesbeziehung – und diese stürzt den Fleischer in eine tiefe Glaubens- und Familienkrise. Und dort beginnt, zwischen Glauben und sexueller Lust, eine schwere aber tiefsinnige Suche nach innerer Freiheit.

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Mit dem Leben von Lesben in Polen setzt dich der Film „Yes, we are“ auseinander, der am Donnerstag um 8. November um 19.00 Uhr gezeigt wird. Die Dokumentation stellt sich die Frage, warum lesbische Polinnen im Alltag quasi unsichtbar sind. Die Protagonistinnen dieser Dokumentation zeigen sich kämpferisch und tun ihr Bestes, sich in diesem europäischen Land trotz ihrer homophoben Umgebung zu behaupten. Regisseurin Magda Wystub, die auch persönlich anwesend sein wird, gibt einen Einblick in das lesbische Alltagsleben und die gesellschaftlichen Umbrüche in Polen.

Danach, um 21.00 Uhr, geht es nach Algerien. Im Film „Tarik El Hob“ geht es um den „überzeugten Hetero“ Karim, der für sein Soziologiestudium über Homosexualität unter arabischen Männern schreiben muss. Die Suche nach Interviewpartner gestaltet sich aber schwer – und allmählich verliebt sich Karim in den Steward Farid, mit dem eine schwierige aber verführerische Reise auf der „Straße der Liebe“ beginnt.

Zum Ende der ersten queeren migrantischen Filmtage gibt es am Freitag, dem 9. November, um 20.00 Uhr 14 Kurzfilme aus Brasilien zu sehen. Unter dem Titel „Fucking Different São Paulo“ gibt es einen queeren Crossover der Sonderklasse: lesbische Filmemacherinnen aus Brasilien zeigen ihre Sicht von schwulem Leben, schwule Filmemacher erzählen über lesbische Liebe in der Stadt, in der jährlich die größte Pride-Parade weltweit stattfindet. Zwischen Tango und Punkrock, Kirche und Erotik entstanden 14 bunte Stücke aus einem der dynamischsten und spannendsten Länder der Welt.

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Nach diesem Film gibt es, ebenfalls im Schikaneder-Kino, ab 22.00 Uhr eine Abschlussparty. An den Reglern steht die aus dem „Homoriental“-Clubbing bekannte DJane Sabrina.

Den Ehrenschutz über die Veranstaltung haben die für Integration zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger von der SPÖ und die Grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun übernommen. Der Eintritt zu allen Vorstellungen ist frei. Eine Stunde vor der Veranstaltung beginnt die Ausgabe der Zählkarten. Seit Montag können bis zu zwei Karten für die einzelnen Filme unter office@migay.at per E-Mail reserviert werden.

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