Donnerstag, 18. April 2024
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Mehr als 300.000 Franzosen demonstrieren für die Homoehe

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In Frankreich haben am Wochenende zehntausende Menschen für die Öffnung der Ehe demonstriert. Die größte Demonstration gab es in der Hauptstadt: In Paris demonstrierten nach Angaben der Polizei 60.000 Menschen für die Pläne der sozialistischen Regierung, Lesben und Schwulen die Ehe zu ermöglichen.

Die Organisatoren der Pariser Demo sprechen von 150.000 Teilnehmern. Sie versammelten sich zunächst auf dem Place de la Bastille im Zentrum von Paris und zogen dann friedlich durch die Straßen der französischen Hauptstadt. Auf den Transparenten waren unter anderem die Slogans „Wahlfreiheit für alle“ und „Gleichberechtigung ist keine Bedrohung“ zu lesen. Bei weiteren Demonstrationen in Marseille und Lyon sollen sogar 200.000 Menschen für die Rechte von Lesben und Schwulen auf die Straße gegangen sein.

Mit den landesweiten Kundgebungen wollten die Teilnehmer entsprechende Pläne der sozialistischen Regierung unterstützen: Ein zentrales Wahlkampfversprechen von Präsident François Hollande war die Öffnung von Ehe und Adoption für gleichgeschlechtliche Paare.

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Auch konservative Politiker demonstrierten für Homoehe

An den Demonstrationen beteiligten sich auch mehrere französische Politiker. Unter anderem auch Danielle Dussaussois, Abgeordnete der konservativen Oppositionspartei UMP. Sie sagte, als heterosexuelle Katholikin sei sie „traurig, dass meine Partei so zögerlich ist, während die Gesellschaft sich entwickelt“.

Während mehr als 60 Prozent der Franzosen die Homoehe befürworten, sind neuesten Umfragen zufolge nur 46 Prozent dafür, schwulen und lesbischen Paaren auch die Adoption von Kindern zu ermöglichen.

Gegner der Ehe-Öffnung planen weitere Großdemo

Vor wenigen Wochen haben die Gegner der Ehe-Öffnung in Frankreich mobil gemacht: Mitte November hatte die römisch-katholische Gruppe „Civitas“ zu Demonstrationen gegen die Homoehe aufgerufen. In Toulouse, Lyon und Madrid sind damals mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gegangen. Eine weitere Großkundgebung gegen die Reform ist am 13. Jänner geplant.

Die französische Nationalversammlung soll sich mit der Gesetzesvorlage, die Ehe und Adoption für Lesben und Schwule ermöglichen soll, ab Ende Jänner befassen. Das Kabinett hat den Entwurf Anfang November gebilligt.

Bereits seit 1999 können hetero- und homosexuelle Paare in Frankreich einen Zivilpakt (PACS) mit erheblich weniger Rechten als die Ehe eingehen.

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