Mittwoch, 24. April 2024
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Öffnen sich US-Pfadfinder für Lesben und Schwule

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Eine der bekanntesten lesben- und schwulenfeindlichen Bastionen der USA könnte schon bald fallen: Die Pfadfinder diskutieren ab heute über ihre Sperre für homosexuelle Mitglieder. Ohne Probleme wird das aber nicht ablaufen: Christliche Verbände innerhalb der Pfadfinder kündigen Proteste an.

Mit 2,7 Millionen Mitgliedern sind die Pfadfinder die größte Jugendorganisation der USA. Bisher durften Lesben und Schwule weder Mitglieder noch Betreuer werden. Eine Praxis, die im Jahr 2000 sogar vom Obersten Gerichtshof in Washington als verfassungskonform bezeichnet wurde. Im Juli 2012 haben die Pfadfinder diese Entscheidung noch einmal bekräftigt. Doch nun scheint es eine Wende zu geben.

Denn seit der Entscheidung letzten Sommer hat die Organisation einige ihrer Großspender verloren, unter anderem UPS, die die Pfadfinder mit über 100.000 Euro unterstützt haben. Auch die Merck Foundation und Intel haben die Förderung der Organisation vorerst eingestellt. Weiters leiden die US-Pfadfinder unter Mitgliederschwund: Noch vor einigen Jahren hatte man vier Millionen Mitglieder.

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Nun reagiert die Organisation: Wie der Fernsehsender NBC berichtet, denkt die Organisation „aktiv über ein Ende der jahrzehntelangen Richtlinien über die Sperre von homosexuellen Pfadfinder oder Pfadfinderführern“ nach. Damit wäre es den einzelnen Gruppen freigestellt, über schwule und lesbische Mitglieder zu entscheiden: „Die Pfadfinder werden unter keinen Umständen ihren Gruppen, Mitgliedern oder Eltern eine Position diktieren“, so Pfadfinder-Sprecher Deron Smith. Dass genau dies bis jetzt geschehen ist, lässt er unerwähnt. Zumindest hätten Eltern dann die Möglichkeit, „eine örtliche Gruppe zu finden, die am Besten die Bedürfnisse der Familie erfüllt“, so Smith weiter.

Konservative Kräfte kritisieren den Kurswechsel. Albert Mohler, Chef des theologischen Baptisten-Seminars in Louisville, bislang ein enger Verbündeter der Pfadfinder, nannte das Vorhaben „zerstörerisch“. Viele Kirchengemeinden in den südlichen Bundesstaaten würden die liberale Wendung nicht mittragen und sich von den Pfadfindern distanzieren.

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