Freitag, 19. April 2024
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[Video] Putin in Amsterdam: Demonstrationen und Regenbogenflaggen auf Halbmast

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Der Besuch des russischen Staatschefs Vladimir Putin in Amsterdam wurde von zahlreichen Protesten begleitet. Vor allem Lesben und Schwule haben gegen die Gesetze gegen „Homo-Propaganda“ demonstriert, das in Moskau beschlossen werden soll. Putin selbst verhöhnte die Demonstranten. Der Bürgermeister von Amsterdam ließ alle Regenbogen-Flaggen der Stadt während dem umstrittenen Besuch auf Halbmast wehen.

Offizielles Amsterdam zeigt Putin den Rücken

Gestern Abend sind mehrere tausend Menschen in der niederländischen Hauptstadt auf die Straße gegangen, um ihre Ablehnung gegen jenes Gesetz zu zeigen, dass „Homo-Propaganda“ verbieten soll. Homosexualität soll dann praktisch nur mehr dann sichtbar sein, wenn Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit haben, etwas zu sehen. Die Staatsduma hatte im Jänner in erster Lesung fast einstimmig für den Gesetzentwurf gestimmt.

Unter den Demonstranten waren viele Politiker. „Wir haben viele Schwulen- und Lesben in Amsterdam und wir wollen, dass in unserer Stadt jeder leben kann, wie er das möchte. Wir wollen auch, dass die ganze Welt diesen, unseren Stadtpunkt kennt“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Andrée van Es von den Grünen gegenüber dem Nachrichtenkanal „Euronews“.

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Auch Bürgermeister Eberhard van der Laan hat sich nicht wie ursprünglich geplant mit Putin getroffen. Sein Vorgänger Job Cohen hat publikumswirksam am Sonntag vor einer Bar im Schwulenviertel von Amsterdam eine Regenbogenfahne auf Halbmast gesetzt.

Amnesty International hat Bereiche der Stadt symbolisch mit einem gelben Band abgesperrt, auf dem zu lesen war: „No Gay Propaganda below this line“. „Das Verbot der ‚Homosexuellen-Propaganda‘ ist nur ein Schritt zu dem, was Schwulengruppen eine staatliche Hexenjagd genannt haben. Erst im vergangenen Jahr hat ein Moskauer Gericht die Gay Pride für 100 Jahre verboten. Das ist bei den Kommunalpolitikern in Amsterdam nicht gut angekommen. Die haben zu dem ungewöhnlichen Schritt gegriffen, gegen einen Staatsbesuch zu demonstrieren”, so der Euronews-Korrespondent.

Putin: ‚Wir diskriminieren keine Schwulen‘

In seiner Reaktion verhöhnte Putin die Demonstranten: In Anspielung auf einen Protest am Vortag, bei dem Femen-Aktivistinnen in Hannover nackt vor Putin und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel demonstrierten, sagte er, er sei froh darüber, „dass die Homos in Amsterdam ihre Kleider nicht ausgezogen haben“.

Doch auch die politische Botschaft an die Demonstranten war klar: Man müsse verstehen, dass unterschiedliche Gesellschaften unterschiedliche Mentalitäten besitzen, so Putin. Er könne sich „nur schwerlich vorstellen, dass ein Moskauer Gericht eine Organisation genehmigen würde, die Pädophilie propagiert. In Holland ist es möglich“, so Putin bei einer Pressekonferenz.

Außerdem würden Lesben und Schwule in Russland nicht diskriminiert, erklärte Putin. „Diese Menschen genießen alle Freiheiten und Rechte wie die übrigen Bürger Russlands, sie bekleiden verschiedene Ämter und können Karriere machen“, so der russische Staatschef weiter.

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